Vor allem der älteren Generation ist sie oft noch vertraut: Die auch als Käsepappel bekannte Malve. Die Wilde Malve, zu der auch die Mauretanische Malve gehört, ist ursprünglich in den südlichen Ländern Europas und Asiens beheimatet und ist mittlerweile in vielen Ländern der Welt anzutreffen. Die wunderschön rosa bis violett blühende Pflanze ist sehr anpassungsfähig und gedeiht sowohl an Ruderal Standorten (von Menschen stark geprägte Flächen, z.B. Bauschutthügel, Schutthalden,…) als auch an Wegrändern und in Gärten sehr gut. Häufig findet man sie auch in Bauerngärten. Die Malve ist mancherorts, vor allem in Ostösterreich, auch als „Käsepappel“ bekannt. Das sagt jedoch nichts über ihren Geruch aus, sondern kommt daher, dass der Same einem kleinen Käselaib gleicht. Auch das Wort Pappel hat nichts mit dem gleichnamigen Baum zu tun, sondern kommt vom Wort „Pappe“, also einem Wort für Mus, das aus der Malve gemacht wurde.
Die Malve ist eine alte Heilpflanze und war schon in der Antike bekannt. Verantwortlich für die Wirkung ist vor allem die Mischung aus Schleim- und Gerbstoffen sowie Flavonoiden. Die Inhaltsstoffe sind in Blätter und Blüten vorhanden. In den Blüten kommt zusätzlich der Farbstoff Malin, der zu den Flavonoiden zählt, vor. Bei pH-Werten unter 4 zeigt das Anthocyan Malvin eine rote Färbung, zwischen 4 und 5 ist es fast farblos, bei pH 6 bis 7 purpur, bei 7 bis 8 eher blau und darüber gelb. Dieser Wirkstoffkomplex macht die Malve reizlindernd, entzündungshemmend und Schleimhaut-beruhigend. Malven wird außerdem eine Pilzwachstum hemmende Wirkung nachgesagt und sie ist sehr mild und reizarm.
Haupteinsatzgebiete sind deshalb Entzündungen der Mundschleimhaut, Reizhusten, Halsweh sowie Störungen der Magenschleimhäute. Darüber hinaus hat sich Malve aber auch In der Hautpflege bewährt. Durch seine reizlindernde, behütenden Schleimstoffe, seine adstringierende, porenverfeinernde und entzündungshemmende Wirkung profitiert sowohl sensible, dünne Haut, als auch zu Unreinheiten und Pickel neigende Haut und z.B. nach dem Sonnenbad gereizte Haut von der Malve. Die Kommission E bestätigt die Wirkung der Blätter und Blüten bei Schleimhautreizungen im Mund sowie bei trockenem Reizhusten.
Hinweis: Die Aufnahme anderer Arzneistoffe kann Malvenpräparate herabgesetzt werden.
Malve in der Küche
Die Malvenblüten sind geschmacklich relativ neutral. Ihre schöne violette Farbe und ihre wirksamen Inhaltsstoffe machen die Blüten zu einer tollen essbaren Dekoration auf Salaten, Suppen, Süßspeisen aber z.B. auch in Blüteneiswürfeln.
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Pflanze und Blüte: ein- bis mehrjährige krautige Pflanzen, bis 150 cm hoch (die Wegmalve ist deutlich kleiner); fünfzählige, zwittrige Blüten, violett- bis rosafarben (Wegmalve etwas heller), ca. 1 cm große Spaltfrucht, die an einen kleinen Käselaib erinnert.; Blütezeit: April bis Oktober;
Inhaltstoffe: Schleimstoffe, Flavonoide, davon Anthocyane (Malvin), Gerbstoffe
Wirkung: reizlindernd, Schleimhaut schützend, antibakteriell, entzündungshemmend, antimykotisch
Verwendete Pflanzenteile: oberirdische Pflanzenteile (v.a. Blätter und Blüten)
Ernte: Blätter von März bis November/Blüten von April bis Oktober; bei Sonnenschein, wenn der Tau abgetrocknet ist; alle oberirdischen Teile;
FRISCH ODER GETROCKNET: Zur Trocknung die Malve zu Sträußchen binden.
ANWENDUNG in der küche: junge Blätter für Suppen, Salate; Blüten als Garnierung auf Süßspeisen;
ANWENDUNG: Tee (innerlich und äußerlich), als Tinktur, als Ölauszug und Hydrolat
- Tee oder Hydrolat (innerlich) bei Husten, besonders bei Reizhusten
- Tee oder Hydrolat als Mundspülung bei Entzündungen der Mundschleimhaut
- Tee oder Hydrolat als Mundspülung bei Halsweh
- Tee oder Hydrolat (innerlich) bei Schleimhautreizungen im Magen-Darm-Bereich
- Auflagen mit Hydrolat oder frischem, zerquetschtem Kraut bei entzündeter Haut nach dem Sonnenbad
- Auflagen mit Hydrolat oder frischem, zerquetschtem Kraut bei entzündlicher Haut und Pickel
- Gesichtsdampfbad zur milden Hautberuhigung
- Hydrolat (äußerlich) zur Hautpflege bei Hautunreinheiten, Mitesser oder schuppiger Haut
- Hydrolat (äußerlich) bei Altershaut
- Hydrolat (äußerlich) bei Sonnenbrand
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