Woher weiß das Gänseblümchen eigentlich, wer wen liebt? Ein bisschen kindlich ist dieses Spiel, das ursprünglich aus Frankreich stammt und mit einer Margerite gespielt wird, allemal, trotzdem haben viele von uns es wohl schon gemacht: dem Gänseblümchen die Blütenblätter abgezupft. Das Gänseblümchen mit seinen unermüdlich blühenden weißen Köpfchen, dass sich im Laufe des Tages immer nach der Sonne richtet und am Abend oder bei Regen schließt, hat es wie kein anderes Blümchen in die Herzen der Menschen geschafft und wurde neben so bedeutenden Blumen wie der Lilie oder der Rose sogar zum Sinnbild für Maria.
Das Gänseblümchen ist eine in Mitteleuropa weit verbreitete Pflanze, die im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen und Lebewesen, sehr stark vom Menschen profitiert hat. Mit der Schaffung von Haus, Hof und Weiden hat es optimale Lebensbedingungen vorgefunden. So bezieht sich der Name des Gänseblümchen wahrscheinlich darauf, dass es gerne auf den Weideplätzen der Gänse wuchs, da hier durch das Umhertrampeln der Gänse die umgebenden Pflanzen klein gehalten werden. Möglicherweise bezieht sich der Name auch nur auf die weiße Farbe. Auf nicht durch den Menschen kultivierten Wiesen kann sich das Gänseblümchen nur schwer gegen höher wachsende Pflanzen durchsetzen, deshalb konnte es sich erst mit dem Anlegen von Park-, Rasen- und Gartenanlagen im großen Stil ausbreiten. Durch die Verunreinigung von Grassamen mit seinem Samen konnte es sich fast weltweit ausbreiten.
Der wissenschaftliche Name lautet Bellis perennis. Das bedeutet soviel wie „schön“ (bellus) und „das ganze Jahr hindurch dauernd“ (perennis) und deutet darauf hin, dass das Blümchen fast das ganze Jahr über blüht. Liegt kein Schnee, zeigt Bellis perennis schon an warmen Wintertagen die ersten Blütenköpfe und verschwindet nur für kurze Zeit im Winter, wenn Dauerfrostperioden angesagt sind.
Warum haben Gänseblümchen manchmal rosa Spitzen?
Darüber gibt es viele Geschichten und Mythen. Tatsächlich ist dafür aber der Farbstoff Anthocyan verantwortlich, der das noch junge Blümchen vor schädlichem UV-Licht schützt. Der Mensch hat einen ähnlichen Schutzmechanismus, bei uns färbt sich die Haut zum Schutz vor zuviel Sonneneinstrahlung auf Grund von Melanin braun. Sobald die Blätter und Blütenkörbchen beim Gänseblümchen voll entwickelt sind, verlieren die sie meist ihre rosa Färbung. Manche behalten sie jedoch genetisch bedingt dauerhaft. Übrigens lässt sich die leichte Rotfärbung manchmal auch bei jungen Laubbaumblättern feststellen.
Saponine - vielseitige Helfer
In der Volksheilkunde wird das Gänseblümchen schon seit Jahrhunderten verwendet. Ein Grund für die überzeugende Wirkung sind sicherlich die im Gänseblümchen enthaltenen Saponine. Diese wirken entzündungshemmend, schleimlösend, antibakteriell und regen das Immunsystem an. Schon im Kleinen Destillierbuch des Hieronymus Brunschwig (1450 - 1512) wurde die wundheilende Wirkung des Gänseblümchens erwähnt. Heute wird es vor allem zur Hautpflege und -reinigung von unreiner Haut, bei schuppiger Haut oder Hauterkrankungen aber auch bei Erkältungen, Schnupfen und Kopfweh eingesetzt. Besonders heilkräftig gilt es in der Wundbehandlung von Schürf- und Schnittwunden. Bei Verspannungen, Muskelkater und zur Stärkung der Gelenke kann es zur unterstützenden Pflege wertvolle Dienste leisten.
Entschlacken, entgiften und reinigen
Die stoffwechselanregende, leicht harntreibende, blutreinigende Wirkung wird vor allem dazu genutzt, um den Körper zu entgiften. Vor allem im Frühjahr, wenn die ersten Gänseblümchen sehr viel Energie aufweisen, kann eine Frühjahrskur mit Gänseblümchen sehr wertvoll sein, um neue Kraft für das Jahr zu tanken. Hierzu eignen sich vor allem Tees, Hydrolate aber auch die frischen Blüten.
Essbare Wildblume
Das Gänseblümchen ist essbar und wird auch gerne als dekoratives Element in der Küche in Suppen, Salaten oder Nachspeisen eingesetzt.
Wissenschaftliche Studien über die Heilwirkung des Gänseblümchens fehlen zum Großteil.
Trotzdem war das Gänseblümchen 2017 Heilpflanze des Jahres.
Lesen Sie diesen Bericht über Gänseblümchen
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Pflanze und Blüte: sehr ausdauernde krautige Pflanze, bis 15 cm hoch; körbchenförmige Blütenstände, weiße Zungenblüten in zwei Reihen angeordnet, im Zentrum zwischen 75 und 125 gelbe, zwittrige und trichterförmige Röhrenblüten, die Einzelblüten erwecken den Anschein einer Gesamtblüte; Blütezeit: Februar bis November - in milden Jahren ganzjährig;
Inhaltstoffe: Saponin, ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Schleim
Wirkung: antimikrobiell, stärkend, blutreinigend, krampf- und schleimlösend, stoffwechselanregend, harntreibend
Verwendete Pflanzenteile: Blüten und Blätter
Ernte: Gänseblümchen können fast das ganze Jahr vereinzelt blühen, die Hauptblütezeit ist aber von März bis Anfang Mai; bei Sonnenschein und voller Blüte zur Mittagszeit; alle oberirdischen Teile - Blüten und Blätter;
FRISCH ODER GETROCKNET: Zur Trocknung das Gänseblümchen lose auf einem Backblech verteilen.
ANWENDUNG in der küche: Frisch in Salaten, Kräuterquark, als essbare Blüte zur Dekoration auf den verschiedensten Gerichten
ANWENDUNG: Tee (innerlich und äußerlich), als Tinktur, Ölauszug und Hydrolat
- Tee (innerlich) bei Erkältungen, Schnupfen und Husten (auch bei Kindern gut geeignet)
- Tee oder Hydrolat (innerlich) zur Entgiftung und Entschlackung – auch als Frühjahrskur in der Kombination mit z.B. Löwenzahn, Brennnessel und Zitronenmelisse
- Hydrolat (äußerlich) zur Hautpflege bei Hautunreinheiten, Mitesser oder schuppiger Haut
- Hydrolat (äußerlich) zur porenöffnenden Hautreinigung
- Umschläge oder Wickel zur Stärkung der Gelenke oder bei Verspannungen
- Hydrolat oder Ölauszug bei Schürfwunden (v.a. bei Kindern)
Produkte mit Gänseblümchen:
INIZIO verwendet Gänseblümchen vor allem als Hydrolat und in Hydrolatmischungen.
Intimpflege-Hydrolat MORGENTAU mit Gänseblümchen
Babypflege-Hydrolat FEENSTAUB mit Gänseblümchen
Hydrolat WILDE BRAUT mit Gänseblümchen
Feuchtigkeitscreme STREICHELEINHEIT mit Gänseblümchen
Gänseblümchen-Hydrolat
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