Natürliche Hautpflege selber zu machen ist ein wunderschönes Hobby. Sie finden im Internet und in Büchern zahlreiche Anleitungen und Rezepte sowohl für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene. Alles klingt supereinfach, supertoll und erfolgsversprechend. Also kauft man in der ersten Euphorie gleich einmal viele Zutaten, beginnt Ölauszüge anzusetzen und rührt Salben an. In der Küche türmen sich allerlei Wachse, ätherische Öle, Cetylalkohol, Wollwachs,… Schon beim Anrühren der ersten Salbe kommen die ersten Probleme: Das Öl wird zu warm, beim Kaltrühren bilden sich Klümpchen, der Abwasch der Rührgeräte ist mühsam und die Salbe ist von der Konsistenz weit von einer gekauften entfernt. Auch beim Abseihen des Ölauszuges wird alles gewaltig verschmiert, im Abwaschbecken sammelt sich das Öl und ist das etwa Schimmel, der sich auf den Pflanzen angesammelt hat?
Deshalb gleich die Naturkosmetik wieder aufzugeben, wäre schade. Sie sollten sich vorab einfach genau überlegen, welche Produkte etwas für Sie sind und welche Sie doch lieber kaufen möchten.
Naturkosmetik selber machen oder doch lieber kaufen?
Wenn Sie sich für grüne Kosmetik entscheiden möchten, ist es ratsam, vorab folgende Überlegungen und Vergleiche zu folgenden Themen anzustellen, damit es nicht zu Enttäuschen kommt:
Was immer Ihnen Bücher und das Internet auch weismachen möchte: Die Konsistenz der Produkte von DIY-Anfängern wird nie an konventionelle Kosmetikprodukte herankommen. Ganze Labor beschäftigen sich eine lange Zeit nur damit, was ein Produkt für eine Festigkeit und Konsistenz hat, was es für ein Auftragverhalten aufweist und wie sich ein Produkte anfühlen soll. Dabei wird die Funktion gar nicht berücksichtig. Wenn sich ein Pflegeprodukt feucht anfühlt, glauben wir auch gleich, dass es extrem feuchtigkeitsspendend ist - selbst wenn es die Haut eigentlich langfristig austrocknet.
A) Naturkosmetik:
Die Naturkosmetik verzichtet auf Mineralöl, Mikroplastik und Silikone. Aber auch hier werden Inhaltsstoffe verwendet, die primär dafür da sind, dass sich ein Produkt weich, feucht oder geschmeidig anfühlt. Für die Haut sind diese Stoffe nicht wertvoll.
B) DIY Naturkosmetik:
In Ihrer Kosmetik wissen Sie genau, was drinnen steckt. In einer Salbe ist das z.B. meist nur Bienenwachs, ein Pflanzenöl (Mazerat) und ätherische Öle. Das merkt man aber auch in der Konsistenz. Die Salbe fühlt sich wachsig, manchmal körnig an und flockt nach einer gewissen Zeit auch gerne etwas aus.
Vorteil: Sie wissen, was drinnen steckt.
Nachteil: Gerade bei Hautcremen, Lippenstiften,… oft einfach nicht praktikabel in der Anwendung und im Auftrageverhalten (außer, sie verwenden eben auch ein aufwendiges Rezept mit Konsistenzgebern, Emulgatoren und Co-Emulgatoren,… )
C) Inizio Naturkosmetik:
Wir reduzieren unsere Formulierungen auf ein Minimum an Zutaten und sorgen für Transparenz bei den Inhaltstoffen. So wissen Sie immer genau, was in unseren Formulierungen steckt.
Unsere Empfehlung für Anfänger:
Wagen Sie sich am Anfang am besten an eine einfache Salbe für kleine Verletzungen, Insektenstiche, Schrunden, zur Lippenpflege,... Je nach verwendetem Ölauszug können Sie das Wirkspektrum sehr erweitern.
Im zweiten Schritt kann es dann ja eine Emulsion aus Wasser- und Fettphase sein...
Bei Salben und Cremen werden sehr viele isolierte Wirkstoffe verwendet. Die Kosmetik- und Medizinindustrie beschäftigt sich sehr intensiv mit solchen Wirkstoffen. Diese Inhaltstoffe wirken meist punktgenau. Allerdings manchmal auch mit mehr oder weniger sehr starken Nebenwirkungen und: Nicht alles ist Gold, was glänzt, denn oft handelt es sich schlicht und einfach um Werbelügen.
A) Naturkosmetik:
Pflanzen sind ein Vielstoff-Gemisch und weisen einen Wirkstoffkomplex auf, der oft noch gar nicht erforscht ist. Anders ausgedrückt: man weiß noch gar nicht so genau, auf Grund welcher Wirkstoffkombination denn eine Pflanze wirkt, aber sie tut es! Dabei sind Pflanzen ähnlich wie Menschen - viele ergänzen sich auf wunderbare Weise und harmonieren ausgezeichnet.
Vorteil: Sanfte Wirkung ohne starke Nebenwirkungen
Nachteil: oft in einzelnen Anwendungen nicht so starke Wirksamkeit wie isolierte, hochdosierte synthetische Stoffe
B) DIY Naturkosmetik:
Für Ihre Tinkturen und Ölauszüge sammeln Sie die Pflanzen meist selbst oder verwenden nur gekauftes Bio-Material.
Vorteil: Richtig angesetzte Tinkturen und Ölauszüge brauchen den Vergleich mit gekauften nicht zu scheuen!
Nachteil: Das Problem liegt in der Sorgfalt. Das beginnt schon mit dem Ausgangsmaterial. Man findet einfach nicht kräftige, schöne Pflanzen, sammelt eben doch an Straßen oder verwendet leicht verwelkte Teile. Ein weiteres Problem ist die richtige Verarbeitungstemperatur und Dauer. In Anleitung wird hier oft zu wenig auf Details geachtet. So sterben bei zu hohen Verarbeitungstemperaturen wertvolle Inhaltstoffe. Und last but noch least ist die Hygiene in der eigenen Küchen eben doch selten mit jener in einem Labor vergleichbar.
C) Inizio Naturkosmetik:
Das von Inizio verwendete Pflanzenmaterial stammt aus Österreich und wird von Hand sorgfältig gesammelt und hochwertig weiterverarbeiten, damit ein Maximum der Pflanzenwirkstoffe auch wirklich in Ihr Produkt kommt!
Unsere Empfehlung für Anfänger:
In der Pflege von kleinen Wehwehchen, überpflegter, strapazierter Haut und der wohltuenden, nebenwirkungsfreien Pflege bei langanhaltenden Beschwerden ist Naturkosmetik sehr wirksam. Bei ernsthaften Erkrankungen, Verbrennungen, Verletzungen,… ist die Schulmedizin klar zu bevorzugen. Naturwirkstoffe und Schulmedizin schließen sich übrigens auch gar nicht aus - oft ergänzen sie sich wunderbar.
Gekaufte Kosmetik hält sich oft über Jahre in Farbe, Konsistenz und Wirksamkeit. Dafür verantwortlich sind künstliche Konservierungsstoffe. Aber genau diese sind es, die in den letzten Jahren in die Kritik der Öffentlichkeit geraten sind. Zu recht, denn die Nebenwirkungen dieser Produkte sind nach wie vor nicht gänzlich erforscht.
A) Naturkosmetik:
Das Naturkosmetik nicht oder nur ganz kurz haltbar ist, ist ein Mythos. Sorgfältig hygienisch verarbeitete Produkte halten durchaus einige Monate. Es gibt außerdem naturkosmetisch zugelassene Konservierungsstoffe und ätherische Öle, die eine Haltbarkeit von über einem Jahr ermöglichen.
Gänzlich ukonservierte Produkte sollten aber zügig aufgebraucht werden. Produkte im Kühlschrank zu lagern ist aber trotzdem nicht notwendig bzw. sogar schlecht. Der Duft von bei Zimmertemperatur gelagerten Produkten ist um vieles besser!
B) DIY Naturkosmetik:
Die Haltbarkeit hängt hier sehr stark von der hygienischen Verarbeitung ab und für welche Konservierungsvariante Sie sich entscheiden.
C) Inizio Naturkosmetik:
Inizio setzt bei Ölen auf Vitamin E und ätherische Öle, bei Emulsion aber zusätzlich auf den Einsatz eines naturkosmetischen Konservierungsstoffes.
Unsere Empfehlung für Anfänger:
Bei der Konservierung von Salben und Ölen reicht Vitamin E aus. Wenn Sie Cremen mit einer Wasser- und einer Fettphase herstellten, empfehlen wir die Verwendung eines Naturkonservierers.
INIZIO e.U.
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Last Update: 09/2019 | © 2019 Inizio e.U.