Was sind Schuppen und wie entstehen Sie
Der Mensch verliert am gesamten Körper täglich ca. 10 g Hautpartikel, sogenannte Hornschüppchen. Das ist für den menschlichen Organismus gar kein Problem, da sich die menschliche Haut im Durchschnitt ca. alle 27 - 35 Tage komplett erneuert und sie dabei die alten Hautzellen einfach abstreift. Diese abschuppenden Hautpartikel sind normalerweise so klein, dass wir sie mit bloßem Auge nicht erkennen können. Ist dieser Prozess durch innere oder äußere Einflüsse etwas gestört, bilden die Schüppchen Zellverbände, die zu Hautschuppen verkleben. Vor allem an der Kopfhaut bilden manche Menschen übermäßig viele solcher Schuppen, sodass diese im Haar und auf der Kleidung gut sichtbar sind. Das wird optisch oft als störend empfunden.
Arten von Kopfhaut Schuppen
Vermehrte Schuppenbildung kann sowohl bei trockener als auch bei fettiger Kopfhaut auftreten. Meist stellt sie nur ein kosmetisches Problem dar, manchmal können aber auch Erkrankungen wie z.B. Neurodermitis oder Schuppenflechte dahinter stecken. Schuppen lassen sich in folgende Kategorien unterteilen:
Trockene Schuppen
Bei trockener Kopfhaut aber auch durch austrocknende Shampoos, Föhnen, Glätteisen oder trockene Heizungsluft entstehen trockene, weiße Schuppen. Diese sitzen recht locker auf der Kopfhaut und rieseln schon bei den kleinsten Berührungen wie Schnee aus den Haaren.
Die Kopfhaut ist trocken, wenn
- die Haare stumpf und strohig wirken
- die Kopfhaut spannt
Menschen mit trockener Kopfhaut haben oft auch eine trockene Gesichtshaut.
TIPP: Bei trockener Kopfhaut sollte das tägliche Haarewaschen unbedingt vermieden werden, damit der natürliche Fettgehalt der Haare nicht noch mehr belastet wird. Weitere Tipps zur Behandlung finden Sie hier.
Fettige Schuppen
Kommt zur übermäßigen Hornzellenproduktion auch noch eine erhöhte Talgproduktion hinzu, entstehen fettige Schuppen. Diese sind gelb, fettig und eher klebrig, sodass sie sich nicht so leicht ablösen wie trockene Schuppen, und die Kopfhaut zusätzlich verkleben. Diese talgreichen Schuppen bilden nun zusätzlich Nahrung für einen Pilz, der auch auf der gesunden Haut natürlicher Bewohner unserer Hautbarriere ist. Das übermäßige „Nahrungsangebot“ fördert aber das Wachstum des Pilzes, sodass es zu Entzündungen der Hautbarriere, Ausbreitung von unverwünschten Bakterien und zu weiterer Schuppenbildung kommen kann.
Da die Talgproduktion durch Hormone beeinflusst wird, kommt es vor allem in der Pubertät häufig zu fettiger Schuppenbildung.
Die Kopfhaut ist fettig, wenn
- die Haare übermäßig ölig und strähnig sind
- selbst tägliches Haarewaschen die ölige Wirkung nicht verschwinden lässt
Oft haben Menschen mit fettiger Kopfhaut auch eine fettige Gesichtshaut.
TIPP: Auch bei fettiger Kopfhaut sollte das tägliche Haarewaschen eher vermieden werden, da austrocknende Shampoos und Hitze beim Föhnen die Talgproduktion oft erneut ankurbeln. Weitere Tipps zur Behandlung finden Sie hier.
Mögliche Ursachen
Falsche Haarpflege
Tägliches Haarewaschen, aggressive Shampoos, zu viel verschiedene Pflegemittel, Spülungen, Schaumfestiger, Haarsprays und Gele sowie heißes Föhnen und Glätteisen können Haar und Kopfhaut schaden und zu Schuppenbildung führen.
Hitze
Sowohl beheizte, trockene Räume als auch heiße Temperaturen im Sommer können das Austrocknen der Kopfhaut begünstigen und zu trockenen Schuppen führen.
Erbliche Veranlagung
Vermutlich spielt die erbliche Veranlagung beim Auftreten von Schuppen eine Rolle.
Hormonschwankungen
Die Talgproduktion wird durch Hormone beeinflusst. Vor allem in der Pubertät kann es deshalb zu vermehrter Talgproduktion und zu fettiger Schuppenbildung kommen.
Stress
Es gilt als erwiesen, dass Stress und psychische Belastungen sich auch auf die Haut und damit letztenendes auch auf die Hornschüppchen-Bildung auswirkt.
So pflegen Sie Ihre Kopfhaut richtig
Beachten Sie sowohl bei trockenem als auch bei fettigem Haar unbedingt folgende Pflegeroutine
Haare vor dem Waschen vorsichtig aber gründlich kämmen.
Die meisten Menschen verwenden zu viel nicht zu wenig Shampoo. Ein im Durchmesser zwei bis drei Zentimeter großer Klecks auf der Hand reicht auch für längeres Haar aus. Für kurzes Haar darf es deutlich weniger sein.
Waschen Sie die Haare mit lauwarmem Wasser (auf keinen Fall zu heißes Wasser verwenden!) und spülen Sie das Shampoo immer sehr gründlich aus.
Rubbeln Sie das Haar anschließend nicht zu fest trocken. Besser ist es, das Haar sanft mit einem weichen Handtuch auszudrücken, die Haar vorsichtig zu entwirren und erst das schon fast trockene Haar gründlich zu kämmen.
Verzichten Sie möglichst auf Föhnen oder wählen Sie zumindest eine kühlere Stufe und föhnen Sie nicht zu lange.
Föhnen Sie sich also auf jeden Fall nicht zu heiß, denn Hitze schadet Haar und Kopfhaut.
Das können Sie sonst noch tun
Waschen Sie die Haare nicht zu oft - am besten nicht einmal täglich, auf keinen Fall aber mehrmals täglich.
Alle drei Tage wäre in der Regel ein guter Schnitt.
Glätteisen können Haare und Kopfhaut strapazieren und schädigen. Beim Glätten der Haare ist deshalb ein Hitzeschutz Pflicht, damit das Haar nicht nachhaltig geschädigt wird und trocken und strohig ausschaut. Verwenden Sie außerdem nur hochwertige Glätteisen. Ob die Haare wirklich täglich geglättet werden sollten, muss jeder für sich entscheiden, dem Haar tut es auf jeden Fall nicht gut.
Haarpflegeprodukte wie Haarsprays, Haarfärbemittel,... können die Kopfhaut reizen, was die Schuppenbildung begünstigen kann. Pausieren Sie ggf. eine Zeit damit.
Trockene, beheizte Räume fördern zusätzlich die Schuppenbildung. Abhilfe schaffen Raumbefeuchter oder Hydrolate zur Befeuchtung der Umgebung aber auch direkt der Kopfhaut.
Auswahl der Pflegeprodukte
Die Auswahl an Haarpflegeprodukten ist sehr groß. Sie sind üblicherweise mit Zusätzen wie „für normales“,“fettiges“ oder „trockenes“ Haar gekennzeichnet und werden mit einer Vielfalt an scheinbar wirksamen Zusatzstoffen - meistens Kräuter - angeboten. Laut Eberhard Heymann (vgl. Haut, Haar und Kosmetik) besteht der wesentliche Unterschied der Shampoos im Gehalt an waschaktiven Tensiden. Produkte für fettiges Haar enthalten am meisten davon und wirken somit tatsächlich entfettend. Die Talgproduktion regulieren sie deshalb aber noch lange nicht. Verwendet man dieses bei normalem oder gar trockenem Haar, besteht die Gefahr einer zu starken Entfettung. Dies kann vermieden werden, wenn man möglichst wenig Shampoo verwendet.
Generell will man oft einfach zu viel. Shampoo, Spülung, Haarkur, Schaumfestiger,… diese Produkte sollten mit Bedacht und nicht zu häufig angewendet werden. Denn genau wie die Haut am Körper kann auch die Kopfhaut überpflegt werden. Weniger ist mehr.
Anti-Schuppen-Shampoos
Im Handel sind sehr viele verschiedene Produkte mit Anti-Schuppen-Wirkung erhältlich. Bei regelmäßiger Anwendung wirken die meisten davon gegen harmlose Schuppen. Oft beinhalten Sie auch pilz- und bakterienabtötende Wirkstoffe und wirken deshalb auch gegen fettige Schuppen. Bei langfristiger Anwendung können sie aber die Kopfhaut strapazieren und austrocknen. Ein herkömmliches Schuppen-Shampoo sollten Sie deshalb in der Regel nicht länger als einen Monat anwenden. Greifen Sie anschließend möglichst zu milden Shampoos oder Naturpflegeprodukten.
Z.B. natürliches Rosmarin Hydrolat können Sie problemlos in Ihre Haarpflege-Routine integrieren. Es stärkt auch nach Abklingen der Schuppen Haar und Kopfhaut und sorgt für einen schönen Glanz.
Ab wann sollte man ärztlichen Rat einholen?
Schuppen sind meistens harmlos und nur ein kosmetisches Problem. Wenn sie sich jedoch trotz intensiver Behandlung nicht vermindern, die Haut stark juckt oder Sie sich durch die übermäßige Schuppenbildung in Ihrem Leben beeinträchtigt fühlen, sollten Sie auf jeden Fall ein Hautarzt aufsuchen. Es könnte sich um eine Hauterkrankung handeln, die von selbst nicht wieder verschwindet.
Mögliche Hauterkrankungen als Ursache für Kopfhautschuppen sind z.B.:
- Schuppenflechte (Psoriasis)
- Neurodermits (Atopisches Ekzem)
- Pilzerkrankung der Kopfhaut (Malassezia furfur)
- Kontaktallergien
INIZIO e.U.
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Last Update: 01/2020 | © 2020 Inizio e.U.
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