Löwenzahn kennt jeder von uns. Während die Pusteblume bei Kindern noch sehr beliebt ist, steht ihr manch Erwachsener schon weniger freundlich gegenüber. Ist sie doch praktisch nicht ausrottbares Unkraut in vielen Gärten. Dabei sollten wir sie bei aller Skepsis eigentlich doch lieben. Denn genau so widerstandsfähig wie sie jeden Frühling wieder aufblüht, so ein tolles Mittel ist sie auch für unsere Haut und für unsere Organe. Die knallgelben Blüten des Löwenzahns strahlen ihre positive Energie förmlich aus. Das ausdauernde, unverwüstliche Heilkraut, das genauso auf der Wiese wie aus der kleinsten Asphaltritze leuchtet, entfaltet seine pflegende, stärkende Wirkung sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet. Das wusste man schon vor 1000 Jahren.
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- viele tolle Anwendungsmöglichkeiten
- z.B. als Gesichtswasser zur Hautreinigung und Klärung
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DAS SIND DIE THEMEN:
Wirkung von Löwenzahn
Hausmittel mit Löwenzahn
Löwenzahn zur Hautpflege
Löwenzahn in der Küche
Rezept für Löwenzahnhonig
Löwenzahn als Bienenweide
Wie sammle ich am besten Löwenzahn?
Da kommt die Natur gerade richtig.
Wirkung von Löwenzahn
Die von vielen als Unkraut bezeichnete Blume ist eine alte Heilpflanze. Sie wird schon seit über 1000 Jahren als Allheilmittel verwendet, mit dem Leberkrankheiten, Verdauungsbeschwerden oder auch Hautprobleme behandelt werden können. Auch Milz und Galle profitieren von Löwenzahn.
Hauptwirkstoff sind die hohe Konzentration an Bitterstoffen, nicht um sonst ist der Gattungsname „Taraxacum“, was soviel wie bitteres Kraut bedeutet. Diese Bitterstoffe, die vor allem in der Wurzel, aber auch im Rest der Pflanze vorhanden sind, kombiniert mit Gerbstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen sind gut für Verdauung, Nierentätigkeit und die Produktion von Gallensäften. Löwenzahn fördert nämlich die Ausscheidung der Verdauungsdrüsen. Zudem wirkt er harntreibend und reinigend. Junge Blätter werden oft in Entschlackungstees angewendet. Auf Grund der entwässernden und zugleich antientzündlichen Wirkung wird er in der Naturmedizin auch bei Gelenkbeschwerden eingesetzt.
Gut für unreine Haut
Schon früher empfahl man in der Volksmedizin bei unreiner Haut Waschungen mit Löwenzahn-Blütenwasser. Der weiße Saft soll laut Volksheilkunde bei Warzen helfen. Heute wird Löwenzahn vor allem bei strapazierter, rissiger und spröder Haut sowie bei Ekzemen empfohlen.
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Pflanze und Blüte: ausdauernde krautige Pflanzen, bis 30 cm hoch; gelbe Blüten; Blütezeit: April bis Mai;
Inhaltstoffe: Bitterstoffe, Flavonoide, Vitamin C, Vitamin A, Mineralstoffe
Wirkung: antibakteriell, entzündungshemmend, appetitanregend, verdauungsfördernd, blutreinigend, entwässernd
Verwendete Pflanzenteile: Wurzeln, Blätter und Blüten
ACHTUNG:
Bei Leber-, Nieren- und Gallenleiden sollte Löwenzahn nur in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.
Auch bei einer Allergie gegen Korbblütler sollte man auf die Einnahme von Löwenzahn verzichten.
Hausmittel mit Löwenzahn
Tee zur Stärkung von Leber, Milz und Galle
Das brauchen Sie:
Ca. 9 junge, frische Löwenzahnblätter (ca. 2-3 g) und eventuell 1 Blüte
1/4 l Wasser
Löwenzahn mit kochendem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.
Anwendung als Frühjahrskur: 4 Wochen 2 x täglich eine Tasse trinken.
ACHTUNG: Bei Leber-, Nieren- und Gallenleiden sollte die Kur nur in Absprache mit dem Arzt durchgeführt werden.
Menschen, die unter einem Verschluss der Gallenwege oder einer Gallenblasenentzündung leiden dürfen Löwenzahn nicht einnehmen.
Tee zur Entschlackung
Das brauchen Sie:
Ca. 4 junge, frische Löwenzahnblätter, 1 Triebspitze Zitronenmelisse und 3-5 Gänseblümchen
1/4 l Wasser
Kräutermischung mit kochendem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.
Anwendung als Frühjahrskur: 6 Wochen 2 x täglich eine Tasse trinken.
Löwenzahn ist bestens geeignet, um den Körper zu entgiften und zu entschlacken. Er regt zudem den Stoffwechsel an, ist gut für die Verdauung und bei Akne, Hauterkrankungen,...
Löwenzahn zur Gesichts- und Hautpflege
Die Verwendung von Löwenzahn zur Hautpflege hat in der Volksheilkunde ebenfalls schon eine sehr lange Tradition. Z.B. Kräuterpfarrer Hermann-Josef Weidinger nennt Löwenzahn als vorzügliches Mittel gegen chronische Hauterkrankungen und zur Gesichtspflege. Auch Kräuterpfarrer Johann Künzle empfiehlt eine Löwenzahn-Frühjahrskur bei unreiner Haut und Akne.
Löwenzahn-Gesichtswasser wirkt klärend, regt den Hautstoffwechsel an und vorbeugend gegen Gesichtsflecken. Es macht die Haut weich und geschmeidig und sorgt für einen reinen Teint. Durch seine entzündungshemmende Wirkung ist eine Anwendung bei strapazierter, rissiger und spröder Haut angenehm.
In der Volksmedizin wird Löwenzahn auch bei Ekzemen verwendet. Studien beschäftigen sich nun auch mit der wissenschaftlich Wirkung von Löwenzahn bei Ekzemen. So wird z.B. am Odense University Hospital in Dänemark eine Studie mit Löwenzahn bei einem dyshidrotischen Ekzem (Dyshidrosis) durchgeführt (2010 - 2019).
https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT00442091
So wende ich Löwenzahn zur Hautpflege an:
Die Haut ist nicht nur Spiegel unserer Seele sondern auch unseres Körpers. Wenn z.B. die Leber Schadstoffe nicht ausreichend aus unserem Organismus ausscheidet, kann sich das auch auf unser Hautbild auswirken. Innerlich angewendet ist Löwenzahn basisch, hilft den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten, fördert die Schadstoffausscheidung aus dem Körper und reinigt so den Organismus. Löwenzahn enthält außerdem zahlreiche Vitamine, wie A, C, D, B und Mineralstoffe. Damit fördert er die Zellregeneration der Haut und reduziert Entzündungen. Deshalb ist der entschlackende Tee auch ausgezeichnetes Mittel zur Verbesserung des Hautbildes und zur Stärkung der Haut.
Anwendung
Siehe Tee zur Entschlackung
Löwenzahn kann ausgezeichnet als klärendes, erfrischendes Gesichtswasser oder als Haarwasser verwendet werden. Die enthaltenen Bitterstoffe stärken die Hautbarriere.
Anwendung
Ca. 2 Handvoll Löwenzahn-Blüten und Blätter mit ca. 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10-15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Nun durch einen Kaffeefilter sieben. Blüten dabei gut ausdrücken.
Den Tee gut abkühlen lassen und in gereinigte Flaschen füllen.
Löwenzahn-Gesichtswasser
Morgens und abends das Gesichtswasser auf ein Wattepad geben und die Haut damit sanft reinigen.
Nicht mit Wasser nachspülen!
Löwenzahn-Haarwasser
Das Haarwasser stärkt die Kopfhaut, hilft bei Schuppen und sorgt für einen gesunden Glanz. Zur Verstärkung der Wirkung kann es auch ausgezeichnet mit Rosmarin-Wasser gemischt werden.
Gesichtsmaske als Nebenprodukt
Die noch lauwarmen Blüten sind bestens als Gesichtskompresse geeignet. Die leicht ausgedrückten Blüten direkt auf das Gesicht legen und mit einem in Löwenzahntee getauchten Tuch abdecken. Mindestens 10 Minuten lang einwirken lassen! Anschließend das Gesicht mit dem Löwenzahntee oder Löwenzahnhydrolat nachwaschen und einwirken lassen.
Haltbarkeit:
Das Gesichtswasser ist selbst im Kühlschrank nur ein paar Tage haltbar. Man sollte deshalb für eine Person allein nie wirklich mehr als 100 ml Tee machen.
Alternative:
Mit Alkohol kann der Tee etwas konserviert werden. Dafür den abgekühlten Tee mit 96% vol. Alkohol aus der Apotheke mischen (10 ml Alkohol auf 100 ml Tee)
Nachteil: Alkohol wirkt immer auch etwas hautreizend und trocknet die Haut aus.
Tipp zum Reinigen von Aufbewahrungsgläser und Flaschen
Flasche auf jeden Fall gründlich mit heißem Wasser spülen und anschließend im Backrohr bei ca. 110° mindestens 30 Minuten trocknen lassen. HINWEIS: Wer die Flasche garantiert keimfrei bekommen möchte, sollte sie 60 Minuten bei 180° im Backrohr trocknen lassen.
Wem die regelmäßige Herstellung des Tees zu mühsam ist, dem ist mit einem naturbelassenen Löwenzahn-Hydrolat bestens geholfen. INIZIO Löwenzahn-Hydrolat ist 100% naturbelassen ohne Alkohol und Konservierungsstoffe und ca. 1 Jahr haltbar. Es wird in einer praktischen Flasche mit Sprühkopf geliefert und lässt sich deshalb sehr gut anwenden und dosieren.
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Löwenzahn in der Küche
In früheren Zeiten war der Löwenzahn im Frühjahr eine erwartete Bereicherung auf dem Speiseplan. So war er z.B. Bestandteil der bekannten 9-Kräuter-Suppe, auch Gründonnerstagssuppe genannt. Die jungen, nur leicht bitteren Blätter werden in Salaten, Dipps, Pestos und Suppen verwendet. Löwenzahn ist reich an Vitamin C, Beta Karotin, Kalzium, Eisen und Bitterstoffen. In der Naturheilkunde wird der Löwenzahn bei Verdauungsproblemen, Blähungen aber auch bei Wassereinlagerungen empfohlen. Vor allem die gelben Blüten werden außerdem zu Löwenzahnhonig verarbeitet.
Löwenzahnhonig
Löwenzahnhonig kennen sehr viele von uns. Er eignet sich sehr gut als Brotaufstrich, aber auch zum Süßen von Müslis, Obstsalat oder auf Pancakes.
Das brauchen Sie:
250 g Löwenzahnblüten
1,2 - 1,5 kg Kristallzucker
1,2 - 1,5 kg l Wasser
2 Zitronen
Das Wasser in einen geeigneten Kochtopf geben und die Blüten darin ca. 2 Stunden ziehen lassen. Nun das Wasser mit den Blüten zum Kochen bringen und ca. 10 Minute leicht köcheln lassen. Von der Platte nehmen und am besten über Nacht ziehen lassen. Dann die Blüten durch ein mit Mulltuch ausgelegtes Küchensieb gießen. Die Blüten dabei gut ausdrücken. Die ausgepressten Zitronen und im Verhältnis 1:1 Zucker zum gefilterten Löwenzahnwasser geben. Kurz aufkochen lassen und auf niedriger Flamme solange simmern lassen, bis die Flüssigkeit zum Honig eingedickt ist. Das dauert einige Stunden. Zum Test kann man einen TL Löwenzahnhonig auf einen kalten Teller träufeln, wenn die Flüssigkeit wie Marmelade beim Erkalten auf dem Teller eindickt, ist sie perfekt. Löwenzahnhonig noch warm in ausgewaschene Gläser abfüllen. Ungeöffnet hält sich der Honig ca. 1 Jahr. Geöffnet sollte man ihn im Kühlschrank aufbewahren und alsbald verbrauchen.
Tipp zum Reinigen von Aufbewahrungsgläser und Flaschen
Glas auf jeden Fall gründlich mit heißem Wasser spülen und anschließend im Backrohr bei ca. 110° mindestens 30 Minuten trocknen lassen. HINWEIS: Wer das Glas garantiert keimfrei bekommen möchte, sollte es 60 Minuten bei 180° im Backrohr trocknen lassen.
Wichtige Bienenweide
Die Heimat des Löwenzahns ist Europa und Asien, mittlerweile ist er aber in vielen Gebieten der Nordhalbkugel weitverbreitet. Man findet Löwenzahn genauso auf Wiesen, Weiden und im Garten, wie er auf Geröll, in Mauerritzen oder am Straßenrand wächst.
Durch sein relativ frühes Blühen im Frühling und seine starke Verbreitung dient er als wichtige Bienenweide. Für 1 kg Honig besuchen die Bienen über 100.000 Blüten. Bei uns ist leider immer häufiger die aufgeräumte Natur das Idealbild eines Gartens und einer Wiese. Aus Angst vor Insektenstichen beim Barfußgehen muss der perfekte Rasen blütenfrei sein. Man sollte aber bedenken, dass diese Haltung durchaus negative Folgen haben kann. Wo sollen denn Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer,… ihre Pollen finden, wenn wir Ihnen die Nahrungsgrundlage permanent abmähen? Sich für Wildbienen und Insekten stark zu machen hat einen entscheidenden Vorteil: Die meisten stechen nicht bzw. nur sehr selten.
Tipps zum Ernten von Löwenzahn
Blätter
Die Blätter werden im zeitigen Frühling geerntet, kurz nachdem sie ausgetrieben sind. Die jungen Triebe schmecken nicht so bitter. Auch später im Frühjahr geernte Blätter können verwendet werden, sie sind eben nur etwas bitterer und nicht mehr ganz so zart und saftig.
Blüten
Die Blüten (Hauptblütezeit ab April bis Ende Mai, Löwenzahn kann aber das ganze Jahr über blühen) sollte man an einem sonnigen Tag kurz vor den Mittagsstunden ernten. In der Blütenmitte sollten die Blüten noch etwas geschlossen sein. Zur Ernte die Köpfe einfach von den Stengel abtrennen. Da der milchige Saft leicht giftig ist, sollten empfindliche Menschen dabei Handschuhe tragen. Verarbeiten sie die Blüten rasch weiter, die Blüten welken relativ rasch.
Hinweis: Bei Vergleichen mit abgezupften Löwenzahnblüten (Zungenblüten) und ganzen Blütenköpfen konnten wir keinen Unterschied in der Wirkung feststellen. Bei uns werden immer die gesamten Blütenköpfe verwendet.
Wurzeln
Die optimale Erntezeit für die Wurzeln ist im Herbst bis in den Winter hinein. Stechen Sie diese am einfachsten mit einem Spaten aus.
Inizio-Tipp
Wurzeln und Blätter können auch gut eingefroren werden, Blüten können an einem schattigen, luftigen Ort getrocknet werden, wenn man sie erst später verwenden möchte.
mit Löwenzahn, Gänseblümchen
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