✓ Inhaltstoffe und Wirkung
Hydrolate bestehen aus dem verwendeten Wasser, dass bei dem Vorgang destilliert wird, aus sich durch den Prozess lösenden, primär wasserlöslichen Inhaltstoffen der destillierten Pflanze sowie je nach Pflanze auch noch aus einem geringen Teil ätherischer Öle, fettlöslicher Wirkstoffe sowie Artefakten (durch die Destillation spontan entstandene Stoffbildungen). Grundsätzlich werden vor allem leichte, kleine Moleküle durch den Wasserdampf gelöst.
Abwehrkünstler, Lockboten und vieles mehr... – mit diesen Inhaltstoffen helfen uns die Pflanzen
Um die Wirkung von Hydrolaten ein wenig zu ergründen, muss man sich zuerst mit den Pflanzen an sich beschäftigen.
Wichtige, oft nicht so bekannte Bestandteile von Pflanzen sind ihre sekundären Pflanzenstoffe. Dazu zählen z.B. Flavonoide, Saponine, Aucubin,... Sie sind von Pflanze zu Pflanze sehr verschieden und erfüllen die unterschiedlichsten Aufgaben. So dienen sie z.B. als Lockstoffe für Bestäuber oder aber auch als Schutz vor Fressfeinden. Lange Zeit waren diese Stoffe unterschätzt, da sie keine lebensnotwendigen Funktionen erfüllen. Und trotzdem haben sie auch für den Menschen einen sehr hohen Stellenwert, da sie unter anderem antioxidativ, antibiotisch, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd,... wirken und damit einen wesentlichen Beitrag zu unserer Gesundheit leisten können.
Die genaue Zusammensetzung und damit auch die Wirkung von Hydrolaten ist aber um vieles komplexer als mit einer einfachen Analyse mess- und definierbar ist. Es gibt leider sehr wenige wissenschaftliche Studien, denn viele Eigenschaften von Hydrolaten sind nur bedingt bzw. sehr schwer nachweisbar. Dafür basiert der mittlerweile sehr große Wissensschatz auf langjährigen praktischen Anwendungen und Erfahrungen.
In vielen Fällen haben Hydrolate ein ähnliches Einsatzgebiet wie die ätherischen Öle der jeweiligen Pflanze. Sie sind jedoch einerseits wesentlich milder, andererseits unterscheidet sich ihr Wirkspektrum auch von jenen der ätherischen Öle, da wasserlösliche Wirksstoffe einer Pflanze in vielen Fällen eine andere Wirkung haben als die Fettlöslichen, die im ätherischen Öl enthalten sind. Trotz oder gerade wegen diesem Unterschied kann man oft feststellen, dass sich Hydrolat und ätherisches Öl ein und derselben Pflanze zu einem optimalen Wirkkomplex ergänzen. Somit bilden die Pflegekombination aus Hydrolat und in fetten Pflanzenölen verdünnten ätherischen Ölen einer Pflanze sehr oft die optimale Ergänzung in der Aromatherapie aber auch in der Naturkosmetik.
NACH OBEN✓ Über echte und unechte Hydrolate
Häufig werden im Handel „unechte“ Hydrolate angeboten. Dafür wird destilliertes Wasser mit ätherischen Ölen, aber auch mit zum Teil künstlichen Aromen angesetzt bzw. vermischt. Zwar geht dabei der Duft ins Wasser über und sie haben eine gewisse Berechtigung als Duftwasser, mit der Pflege- und Heilwirkung eines echten Hydrolates können sie aber nicht mithalten. Um ein echtes Hydrolat zu erhalten, ist der Prozess der Wasserdampfdestillation notwendig. Denn nur so wird das Wasser wirklich mit den wasserdampflöslichen Molekülen angereichert. Achten Sie beim Kauf deshalb unbedingt auf Produkte mit folgender bzw. ähnlicher Kennzeichnung:
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✓ Verträglichkeit
Wasser ist Leben und hat so gut wie kein allergenes Potential. Auch die wasserlöslichen Inhaltstoffe einer Pflanze sind im Regelfall sehr gut verträglich. Je nach destillierter Pflanze kann der enthaltene Teil an ätherischem Öl von ca. 0,03 bis 1 Prozent betragen. Dieser Anteil variiert nicht nur von Pflanze zu Pflanze, sondern kann auch von Hersteller zu Hersteller durchaus unterschiedlich sein. Er liegt aber stets unter der in der Aromapflege empfohlenen Höchstdosierung zur sicheren Anwendung von ätherischen Ölen. Somit können Hydrolate in den allermeisten Fällen unverdünnt angewendet werden und sind auch für Babys, Schwangere, ältere Menschen oder Menschen mit empfindlicher Haut meist gut verträglich.
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✓ Anwendung
Hydrolate sind sehr wirksame Universalwasser. So vielseitig und bunt wie die Pflanzen im Garten, so vielseitig ist auch das Wirkspektrum von Hydrolaten. Es mag seltsam klingen, aber Hydrolate sind eigentlich wirklich immer einen Versuch wert – sie machen die Haut reiner, schöner und bringen den Teint zum Strahlen, sie erfrischen, beruhigen, tonsisieren und können sogar zur Regeneration von diversen Wehwehchen beitragen. Hydrolate können dabei helfen, Herpes Viren entgegenzuwirken, Halsweh zu lindern, Hautirritationen und trockene Haut zu regenerieren, Akne zu mindern oder die Symptome von Augenmigräne abzuschwächen.
Hydrolate und ihre konkrete Anwendung