Ölauszüge bestehen ausschließlich aus Pflanzenölen, die mit den fettlöslichen Inhalt- und Aromastoffen von Pflanzen angereichert sind. Dazu werden ganze Pflanzen oder deren Teile in Öl eingelegt. Ölauszüge (manchmal auch Mazerate genannt) sind sehr wirksam, da sie die positiven Wirkeigenschaften des Basis-Pflanzenöles mit den Inhaltstoffen der Pflanze kombinieren. Hochwertige Ölauszüge bestehen aus BIO-Pflanzenölen und sind außerdem frei von jeglichen künstlichen Stoffen.
Lesen Sie mehr über Ölauszüge:
Ölauszüge – mit der Kraft der Pflanzen
Was ist ein Ölauszug?
Wie wende ich einen Ölauszug an?
Wie funktioniert die Herstellung eines Ölauszuges?
Ölauszüge selber machen
Ölauszüge, kalt (Zimmertemperatur)
Ölauszüge, warm
Zusätzliche Tipps
Die häufigsten Fehler
Was ist ein Ölauszug?
Ölauszüge entstehen durch das Ansetzen von Pflanzenmaterial (Blüten, Blätter, Wurzeln, Holz) in fettem Öl. Dies kann entweder "kalt" (bei Zimmertemperatur) oder "warm" (je nach Methode bei ca. 40°C oder sogar leicht simmernd) geschehen.
INHALTSTOFFE UND WIRKUNG
Pflanzenölauszüge haben oft eine ähnliche Wirkung wie die ätherischen Öle der jeweiligen Pflanze, sie sind jedoch wesentlich milder, da sie in der Basis aus fetten Pflanzenölen gelöst sind. Sie beinhalten einen Teil der lipophilen Aroma- und Inhaltstoffe der jeweiligen Pflanze, also auch einen Anteil der ätherischen Öle.
Mehr Informationen über Pflanzen, ihre Inhaltstoffe und ihren Nutzen für den Menschen finden Sie in unserem HERBARIUM.
Ölauszüge selber zu erstellen benötigt etwas Zeit und Aufwand. Man muss dabei unbedingt sorgfältig vorgehen, damit die wertvollen Inhaltstoffe der Pflanze auch wirklich bestmöglich in das Öl übergehen. Wer Ölauszüge deshalb lieber kaufen möchte findet ein großes Sortiment an BIO Ölauszügen aus Österreich bei Inizio Naturkosmetik.
Wie wende ich einen Ölauszug an?
Ölauszüge sind pur ausgezeichnet als Wirk- und Pflegeöle, zur Massage oder zum Einreiben geeignet. Sie sind wesentlich reizarmer als ätherische Öle und deshalb auch gut für Kinder-Brust-Balsame und Wickel geeignet. Diese tun natürlich auch Erwachsenen sehr gut. Außerdem eignen Sie sich bestens in der Naturkosmetik zur Erstellung von Cremen, Salben, Balsamen oder Seifen. Dabei sind die Wirkspektren sehr unterschiedlich. Testen Sie deshalb am besten, was Ihnen gut tun. Hier einige unserer Erfahrungen für mögliche Einsatzmöglichkeiten:
- RINGELBLUME: haut-beruhigend, entzündungshemmend, pflegend, mild; für alle Hauttypen, besonders bei trockener oder schuppiger Haut, auch bei kleinen Schürfungen und Wunden
- NACHTKERZE: haut-aktivierend, zell-regenerierend, entzündungshemmend, pflegend, mild; für alle Hauttypen, besonders bei bei reifer, trockener oder schuppiger Haut
- KAMILLE: haut-beruhigend, entzündungshemmend, pflegend, mild; für alle Hauttypen, auch bei leichten Ausschlägen
- SCHAFGARBE: haut-klärend, entzündungshemmend, pflegend, mild; besonders für fette, unreine Haut
Sortenreine Ölauszüge bieten Ihnen eine Vielzahl an Möglichkeiten. Sie können diese pur verwenden oder nach Ihren Vorlieben Ölmischungen erstellen. Versuchen Sie doch einmal folgende Anwendungen:
Zur Reinigung, Make-Up-Entfernung und zur Intensiv-Pflege
Feuchten Sie ein Wattepad mit einem Hydrolat (es klappt auch mit Wasser) an. Träufeln Sie nun ein paar Tropfen eines Ölauszuges auf das feuchte Wattepad auf und reinigen Sie damit sanft Ihr Gesicht und Dekolleté. Den Vorgang so oft wiederholen, bis das Wattepad sauber bleibt.
- zur Entfernung von Talg und Hautschüppchen
- zur Make-Up-Entfernung
- zur Entfernung von Umweltschmutz
- zur Beruhigung von Hautunreinheit und empfindlicher Haut
- zur Klärung von unreiner Haut
Verwenden Sie je nach Haut einen Ölauszug pur oder mischen Sie sie nach Ihren persönlichen Vorlieben.
Mehr Tipps zur Gesichtspflege und Reinigung finden Sie HIER.
Zur Pflege, Stärkung und Regeneration
Ölauszüge haben eine sehr pflegende Wirkung und können selbstverständlich auch direkt auf Gesicht, Dekolleté, Unterarme, Beine aber auch auf den gesamten Körper... aufgetragen werden.
- als Körperöl nach der Dusche
- als Badeöl
- als Pflegeöl bei kleinen Verletzungen,...
- als Wirköl nach Insektenstichen,...
Ölauszüge sind als Wirköl in der Fettphase zur Verarbeitung in kosmetischen Produkten wie Emulsionen (Lotionen, Cremes, Duschgels) oder als Basis zur Erstellung von Salben bestens geeignet.
Lotionen und Cremes bestehen zu einem wichtigen Teil aus Öl und Butter. Wird diesem Öl ein Ölauszug hinzugefügt, werden die Emulsionen um ein vielfaches reichhaltiger und wertvoller. Probieren Sie es doch aus!
Finden Sie HIER Ihren Lieblings-Ölauszug:
Wie funktioniert die Herstellung eines Ölauszuges?
- Das zerkleinerte Pflanzenmaterial wird in den Behälter eingefüllt. Außerdem wird soviel Pflanzenöl eingefüllt, dass das Pflanzenmaterial bedeckt ist.
- Der Behälter wird verschlossen.
- Das Öl wird nun über mehrere Stunden auf ca. 38°C Temperatur gehalten. Ein Rührgerät sorgt für die ständige, sanfte Umwälzung des Pflanzenmaterials, sodass ständig frisches, noch nicht mit Pflanzenwirkstoffen gesättigtes Öl mit dem Auszugsgut in Berührung kommt.
Ölauszüge selber herstellen
Pflanzenmaterial
Prinzipiell können je nach Pflanze die ganzen Pflanzen, oder nur die Blätter, Blüten, Wurzeln bzw. Hölzer ausgezogen werden.
Dabei können die Pflanzen einzeln aber auch in Kombination angesetzt werden, je nachdem, für was man den Ölauszug verwenden möchte.
Ölauswahl
Ölauszüge können mit den unterschiedlichsten fetten Pflanzenölen erstellt werden. Achten Sie aber darauf, dass Sie eine gute, eventuell sogar BIO-Qualität verwenden. Möchten Sie ein reines Wirköl herstellen, ist die ein naturbelassenes Pflanzenöl die richtige Wahl, da sich darin am meisten Wirkstoffe befinden. Möchte man aber ein Duftöl oder ein Öl ohne starken Pflanzenölgeruch herstellen (z.B. für die Herstellung einer Gesichtscreme) so empfielt es sich, ein desodoriertes Pflanzenöl auszuwählen.
ACHTUNG: Verwenden Sie kein raffiniertes Pflanzenöl aus dem Supermarkt. Dieses hat nur noch sehr wenige Wirkstoffe in sich.
Hier finden Sie eine Auflistung von gängigen Pflanzenölen mit den wichtigsten Vor- und Nachteilen. Die optimale Auswahl hängt aber vor allem von Ihren persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen ab. Was der eine als unangenehmen Geruch empfindet, ist für den anderen durchaus angenehm.
Olivenöl
Olivenöl ist ein sehr pflegendes, wärmendes Öl, das ausgezeichnet als Basis für Ölauszüge verwendet werden kann. Es ist zudem sehr lange haltbar. Nachteil ist vielleicht der individuelle Eigengeruch, die recht kräftige Farbe und dass das Öl relativ langsam einzieht. Das ist bei Massageölen durchaus gewünscht, bei Gesichts- oder Körperölen eher nicht.
Sesamöl
Sesamöl ist ebenfalls ein wärmendes Öl, das gut einzieht und ein angenehmes Gefühl auf der Haut hinterlässt. Nachteil ist auch hier der sehr typische Eigengeruch, der nicht bei jedem Ölauszug gewünscht ist.
Mandelöl
Mandelöl ist ein sehr angenehmes, zart riechendes Öl. Es ist sehr gut hautverträglich. Nachteil ist aber eine deutlich kürze Haltbarkeit als z.B. bei Olivenöl.
Kokosöl
Kokosöl eignet sich sehr gut für Ölauszüge. Es zieht sehr gut ein, hat eine ganz helle Farbe und einen leicht kühlenden Effekt auf der Haut.
Nachteil ist, dass es bei Zimmertemperatur fest ist. Dadurch ist es vor allem für Warmauszüge geeignet. Auch bei der Weiterverwendung ist dies zu beachten.
Sonnenblumenöl
Sonnenblumenöl kann ebenfalls sehr gut für Ölauzüge verwendet werden.
Es ist aber wie das Mandelöl nicht so lange haltbar. Eine Variante ist das High-Oleic-Sonnenblumenöl (kurz HO-Sonnenblumenöl), das einen deutlich höheren Ölsäure-Anteil und eine längere Haltbarkeit aufweist.
ACHTUNG: Jojobaöl ist nicht so gut geeignet!
Jojobaöl sollte für einen Ölauszug besser nicht verwendet werden (vgl. Wabner D.: Taschenlexikon der Aromatherapie, 1. Auflage 2013, Verlag Systematische Medizin AG, Bad Kötzting und München). Das Wachs hydratisiert nicht, d.h. der Ester wird nicht in Alkohol und Säure aufgespalten. Diese Aufspaltung ist aber Voraussetzung für die Bildung eines Ölauszuges.
Manche Pflanzen sind nicht so leicht zu bekommen, deshalb empfiehlt es sich, auf die gewünschten fertigen Ölauszüge zurückzugreifen:
Große Auswahl an BIO-Ölauszügen
Ölauszüge, kalt (Zimmertemperatur)
Das brauchen Sie:
- Verschließbares Einmachglas (z.B. Drahtbügelglas)
- Pflanzen
- Pflanzenöl (z.B. Sonnenblumenöl, Mandelöl, Olivenöl,…)
- Trichter, Stoffwindel, Taschentuch oder ähnliches zum Filtrieren
- Braunglasflaschen zum Abfüllen
Dauer: 2-3 Wochen
Verschließbares Einmachglas reinigen
Bei der Erstellung von Ölauszügen ist Hygiene ein wichtiger Faktor. Verwenden Sie deshalb ein sorgfältig gereinigtes Drahtbügelglas. Glas auf jeden Fall gründlich mit heißem Wasser spülen und anschließend im Backrohr bei ca. 110° mindestens 30 Minuten trocknen lassen.
Füllen Sie nun das Pflanzenmaterial ein. Zerkleinern Sie es vorab mit einem scharfen Küchenmesser oder einer Küchenschere. Das Material kann recht dicht, aber maximal 2/3 hoch eingefüllt werden.
Übergießen Sie nun die Pflanzen mit dem Öl, bis sie komplett bedeckt sind.
HINWEIS: Durch den Wasseranteil in den angesetzten Pflanzen und durch das entstehende Kondenswasser besteht eine gewisse Gefahr der Schimmelbildung.
Bei frischen Kräutern, die sehr viel Feuchtigkeit aufweisen, können Sie diese auf einem Küchentuch auch ein paar Stunden anwelken lassen (keine direkte Sonneneinstrahlung). Lassen Sie die Pflanzen aber wirklich nur etwas anwelken.
Um die Bildung von Kondenswasser zu minimieren, sollten Sie das Glas die ersten Tage nicht verschließen, sondern nur mit einem Stofftuch oder einem Stück Küchenrolle abdecken. Verschließen Sie nach 2-3 Tagen das Glas. Schütteln Sie das Glas mindestens zweimal täglich gründlich durch. Zwischendurch sollten Sie den Ölansatz auch wieder einmal umrühren. Achten Sie dabei, dass anschließend alle Pflanzenteile möglichst mit Öl bedeckt sind, um die Schimmelgefahr zu minimieren. Achtung: Reinigen Sie den Spatel, mit dem Sie das Öl umrühren unbedingt mit hochprozentigem Alkohol, damit Sie das Öl nicht selbst verkeimen!
Das Öl sollte warm, aber nicht an der direkten Sonne reifen. (Ausnahme: Johanniskraut wird laut diversen Quellen an der direkten Sonne ausgezogen.)
Nach ca. 3 bis 4 Wochen kann der Ölauszug abgefiltert werden. Optimal dafür sind ein mit Käseleinen oder einem Stofftaschentuch ausgelegte Trichter. Füllen Sie das Öl in dunkle Flaschen (z.B. Braunglasflaschen) und beschriften Sie diese mit der Pflanze und dem Abfülldatum.
Tipp: Drücken Sie die Pflanzen anschließend noch fest in ein separates Gefäß aus. Das Restöl und der jetzt noch austretende Pflanzensaft ist ausgezeichnet als Massageöl geeignet. Verwenden Sie es aber relativ rasch, da der Pflanzensaft anfällig für Schimmel ist. Sie können den Rest selbstverständlich auch zum gesamten Ölauszug geben. Beachten Sie aber, dass das Öl dann schimmelanfälliger wird.
Ölauszüge, warm
Das brauchen Sie:
- zwei Töpfe, die ineinander passen
- Kräuter
- Pflanzenöl (z.B. Sonnenblumenöl, Mandelöl, Olivenöl,…)
- Thermometer bis 100°C
- Trichter, Stoffwindel, Taschentuch oder ähnliches zum Filtrieren
- Braunglasflaschen zum Abfüllen
Dauer: 2-3 Tage
In manchen Quellen werden auch nur einige Stunden angegeben. Da das Öl ja an sich schon pflegende Eigenschaften hat und nach einigen Stunden schon Inhaltstoffe der Pflanzen angenommen hat, mag das auch seine Berechtigung haben. Meist wird das Öl auch deutlich höher als auf 50°C erhitzt. Das beschleunigt zwar den Vorgang, wertvolle Inhaltstoffe gehen dabei aber verloren. Wer ein hochwertiges Wirköl erstellen möchte, sollte sich mehrere Tage Zeit nehmen und das Öl sehr achtsam erwärmen.
Füllen Sie nun das Pflanzenmaterial in den kleineren Topf ein. Zerkleinern Sie es vorab mit einem scharfen Küchenmesser oder einer Küchenschere. Das Material kann recht dicht, aber maximal bis zur Hälfte eingefüllt werden. Übergießen Sie nun die Pflanzen mit dem Öl, bis sie komplett bedeckt sind.
Stellen Sie nun den Topf auf die Herdplatte und erwärmen Sie das Wasser vorsichtig. ACHTUNG: Das Öl sollte nur ca. 40 bis maximal 45°C warm werden, da ansonsten wertvolle Inhaltstoffe zerstört werden könnten. Messen Sie deshalb gerade am Anfang die Temperatur des Öles. Das Öl zieht mit der Temperatur immer etwas nach. Drosseln Sie also die Herdplatte, wenn das Öl ca. 35°C warm ist. Rühren die den Ölauszug um und messen Sie nach einigen Minuten erneut die Temperatur. Sie können den Ölauszug zwischendurch auch zudecken. Zugedeckt hält sich die Temperatur etwas länger. Achten Sie aber darauf, dass kein Kondenswasser in das Mazerat tropft. Entfernen Sie ggf. den Deckel und wiederholen Sie den Vorgang alle paar Stunden. Über Nacht den Ölauszug zugedeckt ruhen lassen. 2-3 Tage wiederholen, dann den Warmauszug wie beim Kaltauszug beschrieben abseihen.
Tipp: Von der Methode, den Topf mit dem Öl direkt auf dem Herd zu erwärmen, raten wir unbedingt ab. Das Öl wird sehr schnell zu heiß. Darunter leidet nicht nur das Pflanzenöl, sondern auch das Pflanzenmaterial!
Einige Erfahrungen und Tipps
Die Haltbarkeit richtet sich nach dem ursprünglichen Verfallsdatum des verwendeten Basisöls. Beachten Sie hier die Herstellerangaben. Das Hinzufügen von Tocopherol (Vitamin E) erhöht die Haltbarkeit. Ab ca. 0,2 Prozent Tocopherol bezogen auf die Ölmenge wirkt es antioxidativ und verzögert das Ranzigwerden.
Gefahr von Schimmelbildung
Wir bevorzugen von den meisten Pflanzen wenn möglich frisches Pflanzenmaterial. Bei sehr wasserhaltigen Pflanzen erhöht dies aber die Schimmelgefahr. Arbeiten Sie deshalb sehr vorsichtig und achten Sie darauf, dass das Pflanzenmaterial mit Öl bedeckt ist.
Rosenöl, Lavendelöl, Vanilleöl,...
Im Internet stehen viele Beschreibungen und Anleitungen zur Auswahl. So wird auch das Ansetzen von Rosenblüten oder anderer Duftblumen vielfach beschrieben. Nach unserer Erfahrung ist das Duftergebnis hier aber meist sehr bescheiden. Es gibt durchaus Pflanzen, die Ihren charakteristischen Duft auch an das Öl weitergeben, z.B. Rosmarin, Vanille, Kamille,... Wirkliche "Parfümöle" lassen sich aber ohne den Zusatz von ätherischen Ölen nur sehr schwer verwirklichen. Seien Sie hier nicht zu enttäuscht, denn beim Ölauszug steht die Wirkung im Vordergrund!
Tipp: Wenn Sie möchten, dass der Duft der jeweilen Pflanze möglichst charakterisch im Öl wiedererkennbar ist, sollten Sie unbedingt desodoriertes Pflanzenöl mit wenig Eigengeruch verwenden!
Die häufigsten Fehler bei der Erstellung von Ölauszügen (Mazeraten)
Ölauszüge selber herzustellen ist im Prinzip ganz einfach. Deshalb gibt es dazu auch sehr viele Anleitungen im Internet. ACHTUNG: Da Sie dem Öl aber nicht wirklich ansehen, ob es mit Pflanzenwirkstoffen angereichert ist und Sie ja nicht relativ "wirkungsloses" Öl verwenden möchten, muss man bei der Erstellung unbedingt sorgfältig vorgehen, damit die wertvollen Inhaltstoffe der Pflanze auch bestmöglich in das Öl übergehen!
Diese Fehler werden sehr häufig gemacht:
Die Qualität des Ölauszuges hängt wesentlich von der Qualität des Ausgangsmateriales ab! Das betrifft nicht nur die Auswahl eines hochwertigen Öles, sondern auch das Pflanzenmaterial an sich. Pflanzen sollten unbedingt sorgfältig zur richtigen Tageszeit und am richtigen Ort gesammelt werden. Sammeln Sie NICHT an vielbefahrenen Straßen, auf gedüngten Feldern oder an Orten, an denen ein beliebter Hundespaziergang liegt. Da das Pflanzenmaterial möglichst nicht gewaschen werden sollte, kommen ansonsten Abgase, Feinstaub, Hundeurin oder künstliche Dünger auch direkt in Ihren Ölauszug! Der eigene Garten oder der Garten von Bekannten bietet sich deshalb sehr gut zum Sammeln von Pflanzen an.
Lesen Sie hier mehr zum richtigen Sammeln von Pflanzen und Kräutern.
In den meisten Anleitungen wird die optimale Temperatur beim Warmauszug zu wenig oder nur unzureichend beschrieben!
Wir empfehlen Anfängern generell den Kaltauszug. Zwar ist hier die Gefahr von Schimmelbildung deutlich höher, der Umgang mit der richtigen Temperatur beim Warmauszug verlangt aber etwas Wissen.
Beliebte Fehler in Beschreibungen: Oft wird beim Warmauszug empfohlen, das Umgebungswasser, in dem der Öltopf steht, einige Minuten kochen zu lassen. Wenn das Umgebungswasser kocht, entstehen aber auch im Öltopf schnell Temperaturen von 80°C und darüber.
Häufig wird auch beschrieben, das Öl solange zu erhitzen, bis Bläschen aufsteigen. Hier herrschen dann aber meistens Temperatur von 85 bis 95°C!
Was passiert, wenn das Öl über längere Zeit Temperaturen von über 80°C ausgesetzt wird? Viele Pflanzenwirkstoffe halten höhere Temperaturen gut aus, andere aber eben gar nicht oder nur kurz. Wiederholt man den Vorgang des Ölerhitzens wie meist in schlechten Anleitungen beschrieben mehrere Male, tötet man dabei wertvolle Inhaltstoffe ab! Das weiß man übrigens genauso bei der Ernährung. Auch hier empfiehlt es sich bei Gemüse immer wieder Rohkost und schonend gegarte Lebensmittel zu sich zu nehmen.
Verwenden Sie bitte für einen Warmauszug deshalb unbedingt ein Thermometer!
Die Gefahr von Verkeimungen ist relativ hoch!
Man sollte deshalb bei der Erstellung eines Ölauszuges äußerst sorgsam vorgehen. Verwenden Sie nur saubere Gläser, und rühren Sie das Öl auch nur mit einem gründlich gereinigten Stab (am besten mit Alkohol) um. Größte Sorgfalt ist beim Abseihen notwenig. Tragen Sie am besten Einweghandschuhe oder desinfizieren Sie Ihre Hände. Füllen Sie auch hier nur in saubere Fläschen ab. Ein gewisses Risiko der Verkeimung entsteht auch durch die verwendeten Tücher beim Abseihen. Kleine Tuchfasern oder kleinste Partikel des Pflanzenmaterials erhöhen das Risiko der Verkeimung deutlich.
Lassen Sie sich den Spaß am Erstellen von Ölauszügen von uns auf keinen Fall verderben! All diese aufgezählten Fehler können relativ einfach vermieden werden. Wir möchten lediglich darauf Hinweisen, dass bei diesem Hobby SORGFALT sehr wichtig ist, damit ein wirklich hochwertiges Wirköl entsteht.
Wem der Arbeitsaufwand zur Erstellung der Ölauszüge zu hoch ist, oder sich nicht sicher ist, findet hier ein großes Sortiment an BIO Ölauszügen aus Österreich.
INIZIO e.U.
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Last Update: 05/2020 | © 2020 Inizio e.U.