Die Reihenfolge: Schritt für Schritt
Gesichtsreinigungs- u. Pflegeschritte im Überblick
✓ 1. HAUTREINIGUNG
WARUM? Umweltschmutz, abgestorbene Hautschüppchen und Make-up legen sich wie ein belastender Film über die Haut. Bei der Hautreinigung geht es darum, diese Verunreinigungen gründlich aber dennoch sanft zu entfernen.
BASIS: Spüle das Gesicht am Morgen mit lauwarmen Wasser. Tupfe es sanft trocken. Bei normaler Haut reicht eine Reinigung mit Wasser auch abends vollkommen. Wer sehr trockene oder unreine Haut hat, kann abends auch zusätzlich ein Reinigungsprodukt verwenden.
ERGÄNZUNGEN:
- Bei fettiger Haut sind Reinigungsgele, möglichst ölfreie Reinigungsprodukte oder Seifen optimal.
- Bei trockener Haut sind hingegen Reinigungsöle die bessere Wahl.
- Bei der Make-Up-Entfernung eignen sich Öle, Lotionen sowie Gele.
ANWENDUNG:
Gesichtsreinigung:
Die meisten Produkte können wahlweise mit den Händen im Gesicht verteilt oder mit einem Kosmetikpad aufgetragen werden. Feuchte immer die Haut zuerst mit lauwarmem Wasser an und trage anschließend das Reinigungsgel, Reinigungsöl oder die Reinigungsmilch auf und arbeite das Produkt in sanft kreisenden Bewegungen auf deiner Haut ein. Spüle nun dein Gesicht wieder mit lauwarmem Wasser ab und tupfe es mit einem Handtuch trocken.
Make-Up-Entfernung:
Zur Make-Up-Entfernung oder wer mit einem Kosmetikpad arbeiten möchte, trägt am besten einige Tropfen des Reinigungsproduktes auf ein mit Hydrolat oder Wasser leicht angefeuchtetes Pad auf und reibt die Haut damit sanft ab. Kosmetikpad wechseln, bis es sauber bleibt (beide Seiten des Kosmetikpads können verwendet werden!). Anschließend auch hier mit lauwarmem Wasser nachspülen und Haut trockentupfen.
Zur Entfernung des Augen-Make-Ups 1-3 Tropfen Reinigungsprodukt auf ein angefeuchtetes Kosmetikpad geben und sanft vom äußeren Augenwinkel über die gut geschlossenen Augendeckel nach innen wischen, damit der Lidschatten entfernt wird. Mit einem zweiten Wattepad über den geschlossenen Augendeckel von oben nach unten wischen, um Mascara oder Eyeliner zu entfernen. Wiederholen, bis keine Farbreste mehr vorhanden sind. Ggf. mit einem Wattestäbchen entlang des unteren Lidrandes Farbreste entfernen. ACHTUNG: Immer mit sanften Druck ausschließlich in eine Richtung wischen. Reibe auf keinen Fall hin und her. Das reizt das Auge und kann Wimpern abbrechen.
MÖGLICHE FEHLER: Eine zu häufige, zu gründliche Reinigung mit aggressiven Inhaltsstoffen entfernt nicht nur „Schmutz“ und „Make-Up“, sondern v.a. auch den gesunden Schutzfilm unserer Haut. Kein Pflegeprodukt ist so perfekt konzipiert wie dieser Schutzfilm und die Hautbarriere. Zerstört man diese, trocknet man die Haut unnötig aus. Eine gründliche Reinigung ist deshalb meist nur abends sowie zur Make-up-Entfernung notwendig und sollte auch dann stets sanft sein.
Startet als bei der Reinigung erstmal mit Wasser und schaut dann, was ihr wirklich noch an zusätzlichen Produkten benötigt.
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✓ 2. HAUTKLÄRUNG
WARUM? Die Hautklärung wird oft zur Hautreinigung gezählt. Trotz bzw. gerade wegen dem Nachspülen mit Wasser bleiben Kalkrückstände und Reste des Reinigungsproduktes auf der Haut. Hautklärungsprodukte entfernen diese Rückstände und beruhigen die durch die Reinigung gereizte Haut. Solche mit einem sauren pH-Wert gleichen zudem den Haut-pH-Wert, der durch die Reinigung oft aus dem Gleichgewicht gebracht worden ist, positiv aus.
BASIS: Ideal zur Hautklärung sind pure Hydrolate oder Gesichtswasser aus Hydrolatmischungen. Auf Grund ihrer Herstellung sind Hydrolate ähnlich wie destilliertes Wasser kalkfrei und weisen zudem einen sauren pH-Wert auf – optimal zur Hautklärung.
ERGÄNZUNGEN: Manche Klärungsprodukte bzw. Gesichtswasser enthalten zudem Feuchthaltemittel. Diese binden Wasser in der Haut. Vor allem dehydrierte, trockene oder z.B. nach dem Rasieren strapazierte Haut profitiert davon und die Haut sieht dadurch frischer und strahlender aus.
ANWENDUNG:
Damit Rückstände wirklich sauber aus der Haut gelöst werden, ist ein Auftragen mit dem Kosmetikpad sinnvoll. Produkt auf das Pad aufsprühen und Gesicht damit sanft klären. Auf keinen Fall mit Wasser nachspülen!
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✓ 3. HYDRATISIERUNG
WARUM? Das natürliche Feuchthaltesystem unserer Haut (Natural Moisturizing Factor, kurz NMF) sorgt dafür, dass in unserer Haut immer Feuchtigkeit gebunden wird. Sind nicht genügend „natürliche Feuchthaltefaktoren“ in der Haut vorhanden, wirkt sie spröde und verliert ihre Spannkraft.
BASIS: Verfügt deine Haut über genügend NMF, spenden reine Hydrolate, z.B. Melissen-, Rosen-, oder Lavendelwasser der Haut ausreichend Feuchtigkeit. HINWEIS: Gut durchfeuchtete Haut muss nicht zusätzlich mit Feuchthaltemitteln versorgt werden, denn diese werden in der Haut nicht gespeichert.
ERGÄNZUNGEN:
Vor allem trockene Haut aber auch fettige Haut kann über zuwenig NMF verfügen. Die tägliche Pflege mit einem Gesichtswasser, Toner oder einem Fluid mit natürlichen Feuchthaltemitteln sind deshalb eine gute Wahl. Dehydrierte Haut kann man durchaus morgens und abends mit leichten hydratisierenden Produkten pflegen.
ANWENDUNG:
Hydratisierer in Form von Toner – meist Gesichtswasser – werden am besten direkt auf die Haut aufgesprüht. Wer mag kann natürlich auch ein Kosmetikpad verwenden. Hydratisierer in Form von Hydro-Fluids einfach sanft in die Haut einmassieren.
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✓ 4. INTENSIV-WIRKSTOFFPFLEGE / SEREN
VORAB: Meist braucht die Haut viel weniger Pflege, als man denkt. Vor allem die Kosmetikindustrie möchte uns gerne einreden, was wir alles nötig haben, damit die Gesichtshaut schön und faltenfrei bleibt. Gesunde, v.a. junge Haut braucht bei weitem nicht die tägliche Anwendung von Seren. Im Gegenteil, oft überfodert sie ein „Zuviel“ an Wirkstoffen.
WARUM? In einigen Fällen machte eine gezielte Wirkstoffpflege aber durchaus Sinn. Vor allem sehr trockene, aber auch fettige oder reife Haut profitiert von Wirkstoffen, die sie selber zu wenig aufweist. Spezielle Seren in Form von Öl oder aber auch auf Wasserbasis werden vor der Gesichtscreme aufgetragen. Serumöle können aber auch unter die Gesichtscreme gemischt und gemeinsam augetragen werden.
BASIS: Seren dienen nicht der Basis-, sondern ausschließlich der Zusatzpflege. Oft enthalten Feuchtigkeitscremen schon natürliche Wirkstoffe, die die Haut z.B. beruhigen, harmonisieren und oder die Hautregeneration fördern. Zusätzlich Seren sind dann nicht notwendig.
ERGÄNZUNGEN:
Vor allem trockene Haut aber auch fettige Haut, reife Haut oder Altershaut kann von zusätzlichen Wirkstoffen profitieren. Spezielle Seren z.B. in Form von Ölen werden dann VOR oder MIT der Feuchtigkeitscreme aufgetragen.
ANWENDUNG:
Produkte stets sparsam auftragen und ggf. in die Haut einmassieren. Bei entzündlicher, unreiner Haut Produkte sanft einklopfen und nicht verreiben, damit es zu keiner Verteilung von Bakterien und Viren kommt.
ACHTUNG: Weit mehr Hautproblem entstehen durch zu viel Hautpflege als durch zu wenig. Bitte das unbedingt beachten, auch wenn man dazu tendiert, bei Problemchen immer mehr „zu schmieren “ und auszuprobieren. Lass deiner Haut auch einfach einmal Zeit um zu atmen!
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✓ 4. FEUCHTIGKEITSSPENDENDE (SEMI-OKKLUSIVE) WIRKSTOPFFPFLEGE / CREMEN
Gesichtspflegecremen, auch Feuchtigkeitscremen genannt, sind weitaus die beliebteste und bekannteste Hautpflegeform.
WARUM? Feuchtigkeitsspendende Cremen versorgen die Haut mit Feuchtigkeit, Pflanzenlipiden und Nährstoffen, bilden einen luftdurchlässigen, semi-okklusiven Film über der Haut und verhindern so einen zu hohen Feuchtigkeitsverlust. Der Film schützt sie außerdem vor äußeren Einflüssen und vorzeitiger Hautalterung.
BASIS: Eine leichte Feuchtigkeitscreme mit einem niedrigen Fettanteil ist die ideale Basispflege für jeden Hauttyp. Sie sollte jedoch stets sehr sparsam und im Normalfall maximal einmal täglich aufgetragen werden. Bei junger oder gesunder Haut reicht oft auch eine Anwendung alle paar Tage.
ERGÄNZUNGEN:
Vor allem trockene, reife oder Altershaut verträgt eine etwas reichhaltigere Feuchtigkeitscreme mit einem höheren Fett- und Butteranteil. Produkte mit z.B. Sheabutter, Jojobaöl,... sind dafür optimal. Auch nach dem Sonnenbad oder bei trockener Heizungsluft und feuchtkalter Winterluft sind reichhaltigere Cremen eine gute Lösung.
ANWENDUNG:
Produkte stets sparsam auftragen und ggf. in die Haut einmassieren. Feuchtigkeitscremen bilden den letzten Schritt der Hautpflege.
ACHTUNG: Werden Cremen zuviel oder zu dick aufgetragen, kann die Haut mitunter nicht damit umgehen. Hautunreinheiten, Rötungen oder sogar Unterlagerungen können die Folge sein!
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Die tägliche Pflege
Deine persönliche Gesichtsreinigungs- und Pflegeroutine
✓ AM MORGEN
Normalerweise ist die Haut am Morgen nicht schmutzig. Eine gründliche Hautreinigung kann deshalb entfallen. Spüle dein Gesicht am besten mit lauwarmem Wasser. Anschließend ist eine klärende Pflege mit Hydrolat optimal. Feuchtigkeitsspendende Wirkstoffpflege – wenn überhaupt – sparsam durchführen!
✓ AM ABEND
Haut ggf. mit Gesichtsöl gründlich abschminken und/oder mit Seife waschen. Anschließend Hydrolat auf ein Reinigungspad sprühen und Gesicht damit sanft klären. Dem Hauttyp entsprechend Feuchtigkeitspflege auftragen.
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