Fein-würzig, süßlich – typisch nach Cumarin schmeckend. Waldmeisterbowle, auch Maibowle genannt, ist ein traditionelles Getränk im Frühling. Der fein-würzige Geschmack des Waldmeisters, der typisch für Pflanzen mit Cumarin ist, gibt der Bowle seine unverwechselbare Note, die bei diesem Rezept besonders gut zur Geltung kommt.

Reife Erdbeeren ergänzen unsere Bowle noch um eine fruchtige Note. Damit sie den Waldmeister-Geschmack aber nicht verfälschen, lassen wir sie nicht mit ziehen sondern geben sie erst kurz vor dem Servieren direkt ins Glas.

Zutaten für 1 BOWLE (1,5 Liter)

• 10 bis 12 junge Waldmeister-Triebe (wenn möglich ohne Blüten)
• 75 g Zucker
• 90 ml Wasser
• 0,75 Weißwein nach Geschmack (wir verwenden gerne Riesling)
• 0,75 Sekt halbtrocken
• 2 Bio-Zitronen
• 500 g reife Erdbeeren

Waldmeister ca. 4 bis 12 Stunden vor dem Ansetzen der Bowle pflücken und antrocknen lassen. Durch das Antrocknen entfaltet sich der tpyische Geschmack besser.

Zucker mit Wasser aufkochen und einige Minuten unter Rühren köcheln lassen, bis der Zucker sich gelöst hat. Zuckerwasser abkühlen lassen. Waldmeister an den oberen Stiel-Enden zu einem Sträußchen zusammenbinden. Weißwein in das Bowlegefäß gießen. Küchenkelle oder Stiel aussuchen, der über das Bowle-Gefäß gelegt werden kann. Das Sträußchen nun so an die Küchenkelle binden, dass das Sträußchen mit den Blättern im Wein liegt, die Stielansätze aber herausragen. Zuckerwasser dazu schütten. Bowle nun im Kühlschrank 30 bis 60 Minuten ziehen lassen (siehe Hinweis am Schluss). Sekt unbedingt auch kühl stellen.

Erdbeeren waschen und je nach Größe halbieren oder vierteln. Zitronen in Scheiben schneiden. Pro Bowleglas ca. 6 bis 8 Stück Erdbeeren und je eine Scheibe Zitronen verteilen. Nach der gewünschten Ziehzeit den Waldmeister aus der Bowle nehmen. Kurz vor dem Servieren Bowle mit dem Sekt aufgießen und Bowle über die Erdbeeren gießen. Sofort servieren.

Waldmeister enthält Cumarin, der auch für den typischen Geruch des Krautes verantwortlich ist. Er wirkt entzündungshemmend, krampflösend und regt sowohl den Lymphfluss als auch die Durchblutung an. In größeren Mengen ist Cumarin jedoch giftig und kann zu Kopfweh, Schwindel, Erbrechen und bei zu häufiger Einnahme sogar zu Leberschäden führen. Deshalb sollte man bei der Verwendung von Waldmeister vorsichtig vorgehen.

Um den Cumarin-Gehalt in der Bowle niedrig zu halten, gibt es mehrere Tipps:

• Verwenden Sie nicht mehr als 12 (kurze) Stiele pro 1,5 Liter Flüssigkeit.
• Hängen Sie die offenen Stiel-Enden nicht in die Bowle. Im Normalfall ist es auch kein Problem, wenn der Waldmeister direkt in die Bowle gelgt wird – wenn Sie aber auf Nummer Sicher gehen wollen, sollten Sie diesen Rat befolgen.
• Der Cumarin-Gehalt des Waldmeisters nimmt mit der Blüte zu. Deshalb wird oft empfohlen, den Waldmeister vor der Blüte zu ernten.
• Wenn Sie Waldmeister mit Blüten verwenden – was prinzipiell durchaus möglich ist – verwenden Sie bitte einfach um die Hälfte weniger Waldmeister.
• Trinken Sie nicht mehr als 0,25 Liter Bowle und trinken Sie die Bowle nicht mehr als 2 Tage hintereinander.

Waldmeister wird in den meisten Fällen gut vertragen und ist in Maßen genossen durchaus gesund! Liegt keine Unverträglichkeit vor, gibt es deshalb keinen Grund, auf Waldmeisterbowle ganz zu verzichten.

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Last Update: 04/2023 | © 2023 Inizio e.U.