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Tomaten, Chili, Paprika, Zucchini, Gurken oder Kürbisse – das leckere Gemüse kann man einfacher anbauen, als man denkt. Möchte man schon möglichst früh eigenes Gemüse ernten, lohnt sich ein Vorziehen im Haus. Beachtet man einige Tipps, gelingt die das ziemlich einfach. Für alle die zum ersten Mal Gemüse auf ihrem Balkon oder in ihrem Garten anbauen möchten oder die mit den selbst gezogenen Pflänzchen vom letzten Jahr nicht ganz zufrieden waren, hier einige Tipps, die für einen tollen Ertrag sorgen.
DAS BENÖTIGEN SIE:
- Töpfchen mit dem jeweils unten beschriebenen Durchmesser (Diese kann man Jahr für Jahr wiederverwenden. Wir verwenden gerne Töpfchen, die wir von gekauften Pflanzen übrig haben.) und/oder Saatschale mit Deckel
- Samen der gewünschten Tomate, Gurke, Chili, Paprika…
- Anzuchterde (unbedingt eine hochwertige, milde Erde verwenden)
- Beschriftungsgerät oder Selbstklebeetiketten
- Stäbchen oder Bleistift
- Raum, in dem es ca. 17 bis 20 Grad Celsius hat
- optional aber dringend empfohlen: Pflanzenlampe (Anzuchtlampe) am besten mit Zeitschaltuhr
SCHRITT FÜR SCHRITT:
Schritt 1: Planung / der optimale Aussaatzeitpunkt im Frühjahr
Schritt 2: Vorbereitung
Schritt 3: Säen
Schritt 4: Sprühen und Warten
Schritt 5: Umtopfen und Auspflanzen ins Freiland
Ganz klar: Je kräftiger die selbstgesäeten Setzlinge desto besser der Ertrag!
Schritt 1: Planung
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Geduld ist angesagt: Wer zu früh sät, riskiert vergeilte Pflänzchen.
Ab wann sollte man mit der Aussaat beginnen?
Vor allem im Februar, wenn die Tage beständig länger und die Sonnenstrahlen intensiver werden, bekommen wir Lust auf Garten. Trotzdem sollte man sich etwas gedulden, denn einer der häufigsten Fehler ist eine zu frühe Aussaat. Die Pflanzen werden zu schnell groß, die Bedingungen draußen lassen aber noch kein Auspflanzen ins Freiland zu.
Der optimale Aussaatzeitpunkt ist nicht nur von Region zu Region, sondern auch von Jahr zu Jahr etwas unterschiedlich. Und schließlich spielt auch noch der Standort des Gartens (Südseite, geschützte Lage im Gewächshaus, Terrasse,...) eine Rolle. Auch die Ausssaat Bedingungen spielen eine Rolle. Wer einen guten Anzuchtplatz mit Pflanzlampe hat, kann schon früher mit der Aussaat beginnen, auf der Fensterbank reicht das Tageslicht nach unseren Erfahrungen erst Anfang April für gute Resultate.
Gerne teilen wir hier unsere Erfahrungen für die Aussaat einiger Pflanzensamen, die ihr wie oben beschrieben an eure Bedürfnisse anpassen müsstet:
AUSSAAT-ZEITPUNKT
KOPFSALAT, KOHLRABI:
Die Keimzeit von Kohlrabi und Kopfsalat beträgt ca. 4 bis 14 Tage. Hat man ein Frühbeet oder ein Gewächshaus zur Auspflanzung, kann die Aussaat ab Anfang bis Mitte Februar erfolgen, die Setzlinge können dann Anfang bis Mitte März ins Frühbeet gepflanzt werden. Bei Pflanzen für das Freiland reicht eine Aussaat Mitte bis Ende März.
CHILI, PAPRIKA:
Bei Paprika und Chili dauert es in der Regel zwischen 2-3 Wochen, bis die Samen keimen. Die Pflänzchen wachsen zudem eher langsam, eine Aussaat Mitte Februar bis spätestens Mitte März hat sich deshalb bewährt. Natürlich ist eine Aussaat bis Anfang April möglich – je nach Sorte.
TOMATEN:
Tomaten keimen relativ gut und wachsen schnell. Die Keimzeit beträgt nur einige Tage, die ersten Spitzen können sich mitunter schon nach 2 Tagen zeigen. Eine Ausssaat Mitte bis Ende März hat sich bei uns deshalb bewährt, während eine frührer Aussaat nur dazu geführt hat, dass die Pflänzchen zu schnell groß wurden. Nicht gekeimte Samen können auch noch Mitte April nachgesteckt werden.
GURKEN, ZUCCHINI UND KÜRBIS:
Gurken, Zucchini sowie Kürbis keimen nach ca. 1-2 Wochen. Die Pflanzen wachsen relativ gut und sind schnell zu groß für Fensterbank & Co. Da sie aber keinen Frost vertragen und sie so meist erst Anfang bis Mitte Mai ins Freiland gepflanzt werden können, reicht das Stecken und Vorziehen der Pflanzen ab Anfang bis Mitte April.
Aussaatzeitpunkt und Tipps im Überblick
Gemüseart | Aussaat, Umtopfen, Auspflanzung | Bemerkungen / Hinweise | Keimdauer |
---|---|---|---|
Kopfsalat Kohlrabi |
Aussaat: Mitte Februar bis Mitte März (für Pflanzen, die direkt ins Freiland kommen) Auspflanzung: Anfang bis Mitte März ins Frühbeet Gewächshaus bzw. ab April ins Freiland |
Die Aussaat erfolgt meist in Saatschalen. Bei zu dichter Aussaat eventuell die ca. 2 cm großen Pflänzchen vereinzeln. Nach ca. 4 Wochen können sie ausgepflanzt werden. Die Pflanzen nicht zu tief setzen, das Herz darf nicht mit Erde bedeckt sein. |
Kopfsalat: ca. 4 - 14 Tage; Kohlrabi: 1 - 2 Wochen |
Paprika Chili |
Aussaat: Mitte Februar bis Mitte März Auspflanzung: Anfang Mai ins Gewächshaus bzw. bei garantierter Frostfreiheit ins Freiland |
Die Aussaat erfolgt in Töpfe mit dem ∅ von ca. 8 cm (1 Samen pro Topf) Die Pflanzen wachsen recht langsam und müssen vor der Auspflanzung meist nicht mehr umgetopft werden. |
ca. 2 - 3 Wochen |
Tomaten | Aussaat: Mitte bis Ende März; ggf. bis Mitte April Umtopfen in größere Töpfe: nach ca. 4 Wochen Auspflanzung: Anfang Mai ins Gewächshaus bzw. bei garantierter Frostfreiheit ins Freiland |
Die Aussaat erfolgt in Töpfe mit dem ∅ von ca. 5 - 6 cm (1 Samen pro Topf) |
ca. 2 - 10 Tage |
Gurken Hokkaido Zucchini |
Aussaat: Anfang bis Mitte April Auspflanzung: bei garantierter Frostfreiheit ins Freiland; Gurken können auch gut im Gewächshaus kultiviert werden, bei Kürbissorten und Zucchini ist der Platzbedarf hingegen relativ groß |
Die Aussaat erfolgt Töpfe mit dem ∅ von ca. 12 cm (1 Samen pro Topf) Bei Gurken können auch 2 - 3 Samen pro Topf eingepflanzt werden. Diese ergeben werden dann gemeinsam ins an eine Rankhilfe gepflanzt. Die Pflanzen müssen vor der Auspflanzung meist nicht mehr umgetopft werden. |
ca. 1 - 2 Wochen |
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Schritt 2: Vorbereitung
Für jedes Saatkorn ein Töpfchen
Füllen Sie die ausgewählten Töpfchen locker mit Anzuchterde. Beschriften Sie nun die Töpfchen. Dazu so viele Etiketten mit der Sorte erstellen, wie Sie Samen säen möchten. Sehr gut geht das mit einem Beschriftungsgerät. Alternativ können Sie natürlich auch ganz einfach Selbstklebeettiketen händisch mit einem Marker beschriften. Auf wirklich jedes Töpfchen ein Etikett kleben, denn im Moment weiß man zwar noch, wo man was gesät hat, aber in ein paar Wochen kann das schon anders aussehen. Klar erkennt man, ob das Pflänzchen eine Tomate oder eine Paprika ist, aber trotzdem hat sich das Beschriften bewährt. Hat man ähnliche Sorten gesät, die unterschiedliche Anforderungen haben (z.B. 1,8 m Salattomaten und Buschtomaten für Blumenampeln) ist man froh, wenn wirklich jede Pflanze beschriftet ist. Auch wenn einmal ein Saatkorn nicht aufgeht, kann man in das Töpfchen gut den richtigen Samen nachsäen.
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HINWEIS: Bei hochwertigen F1-Hybrid-Samen gedeihen fast alles Samenkörner. Sollte ein Saatkorn einmal wirklich nicht aufgehen, so kann man einigen Wochen ein Korn nachsäen.
Aussaatschale
Eine einfache Alternative zur Aussaat direkt in Töpfchen ist die Aussaat in Saatschalen. Füllen Sie dazu die Schalen locker mit Anzuchterde und beschriften Sie diese mit der Sorte, die sie säen.
Da man als Hobbygärtner selten allzuviele Pflanzen derselben Sorten benötigt, kann man natürlich auch mehrere verschiedene Sorten in eine Pflanzschale aussäen. Legen Sie zum Abtrennen der Bereiche einfach dünne Hölzchen auf die Erde und beschriften Sie jeden Bereich mit Beschriftungsstecker.
HINWEIS: Verwenden Sie in einer Saatschale möglichst Pflanzen mit ähnlicher Keimdauer und Wachstumsverhalten.
UNSER EXTRATIPP:
Pflanzen wie Chili und Paprika pflanzen wir auf jeden Fall gleich in Töpfchen, da wir uns dann das pikieren ersparen. Gurken mögen nicht gerne umgetopft werden. Verwenden Sie deshalb gleich zum Vorziehen einen ausreichend großen Topf (ca. 12 bis 15 cm Durchmesser).
Schritt 3: Säen
Genauigkeit ist gefragt
Schneiden das erste Samentütchen auf.
TIPP: Schneiden Sie nicht gleich alle Samentütchen auf einmal auf, selbst wenn man sich ganz sicher ist, können so Samen verwechselt werden!
Zählen Sie die gewünschte Samenanzahl heraus. Legen Sie in die Mitte der entsprechend beschrifteten Töpfchen nun jeweils ein Samenkorn. Drücken Sie es mit einem Stäbchen so tief unter die Erde, wie auf der Samenpackung angegeben ist und schließen Sie die Mulde. Alternativ dazu die Samen in die Saatschale säen.
Restliche Samen gut verschließen - ggf. mit einem Klebeband – und in einer trockenen Schachtel gesammelt aufbewahren.
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UNSER EXTRATIPP:
Notieren Sie auf einem Zettel, zu welchem Datum und bei welchem Mondzeichen Sie gesät haben und legen Sie ihn in die Schachtel mit den Samen. War es zu früh? Ist die Saat schön aufgegangen? Besonders Anfänger sollten notieren, wie gut die Saat geklappt hat um im nächsten Jahr Dinge ggf. besser zu machen.
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Schritt 4: Aufzucht
Sprühen und Abwarten
Am besten man stellt die Töpfchen nun gesammelt in ein Zimmergewächshaus. Hier kann ganz einfach die Haube gesammelt über alle Töpfchen stellen und die Feuchtigkeit hält sich besser im inneren des Minitreibhauses.
Auch ohne diese Abdeckung gedeihen die Samen. Dabei gilt zu beachten, dass Sie die Pflanzen häufiger besprühen sollten. Am Anfang ist es sinnvoll, die Pflänzchen mit einer Sprühflasche anzufeuchten. Verwenden Sie eine Anzuchthaube, reicht das morgendliche und abendliche Befeuchten, wenn nicht, ist eine Befeuchtung mehrmals täglich sinnvoll.
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Keimung:
Nun gilt es abzuwarten, bis sich das erste Grün zeigt. Die Keimzeit ist meistens auf dem Saatgutbriefchen angegeben. Es kann aber durchaus sein, dass Samen auch einmal etwas früher oder später keimen. Die optimale Keimtemperatur der meisten Samen liegt um die 20°C bzw. etwas darüber.
Aufzucht:
Sind die Samen gekeimt, sollten die Pflänzchen umgehend kühler gestellt werden. Damit sie optimal gedeihen, bevorzugen die meisten Pflanzen eine Temperatur von ca. 15 bis 20°C - auf keinen Fall höher. Genauso wichtig ist ausreichend und vor allem ausreichend lange Licht (mindestens 8, besser 10 Stunden pro Tag). Diese Bedingungen kann man auf der Fensterbank im Wohnzimmer kaum zufriedenstellend erfüllen. Besser geht es schon in einem leicht beheizten Wintergarten.
Am besten ist jedoch, wenn Sie die frisch gekeimten Töpfchen unter eine Pflanzlampe stellen.
Kleine Pflänzchen sollten weiterhin mit einer Sprühflasche besprüht werden. Sind die Pflänzchen einige cm groß, ist das vorsichtige Gießen mit einer kleinen Gießkanne von Vorteil.
Die jungen Pflanzen können nun einige Wochen unter der Lampe bleiben, bis sie schön kräftig sind.
Umtopfen / Pikieren:
Wenn Sie die Pflanzen in einer Saatschale ausgesät haben, müssen Sie die Pflanzen pikieren. Wenn die Pflänzchen einige cm hoch sind, werden die kräftigsten von ihnen vorsichtig in Töpfe umgepflanzt. Haben Sie die Samen schon in Töpfe gepflanzt entfällt dieser Schritt je nach Pflanzenart.
TIPP: Tomaten säen wir aus Platzgründen in Töpfe mit ca. 6 - 8 cm Durchmesser. Nach ca. 4 Wochen kommen sie in größere Töpfe und dürfen in den Wintergarten, bis sie dann schließlich im Mai ins Freiland gepflanzt werden können.
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