Die Juppe ist die traditionelle Frauentracht aus dem Bregenzerwald. Ihr Wurzeln reichen bis ins 15 Jhdt. zurück. Vor einigen Jahren etwas in Vergessenheit geraten, gehört sie heute für jede traditionsbewusste Wäldern zu ihrer Grundausstattung. Mittlerweile heiraten auch wieder immer mehr junge Mädchen in der wunderschönen Juppe...
Prachtvolles Gewand mit langer geschichte
Wenn man sich die kunstvollen Roben heute ansieht, kann man sich kaum vorstellen, dass diese Gewänder einst den Frauen als Arbeitsgewänder gedient haben. Freilich, die Falten waren am Schluss nicht mehr stark sichtbar und von Pracht haben sie dann wohl auch nicht mehr so viel an sich gehabt, aber zu der Zeit waren sie wohl praktisch. Der natürliche Rohleinenstoff hielt im Sommer kühl und im Winter warm. Ihre ursprüngliche Variante Ende des 15. Jhdt. war weiß. Später erhielt sie die Farbe braun, bis die reichen Spanier sie für sich entdeckt haben. Der Einfluss der spanischen Mode führte schließlich dazu, dass die Juppe schwarz eingefärbt wurde.
Heute ist die Juppe aus dem Bregenzerwald eine Beispiel wunderbarer Handwerkskunst. Schon die Stoffveredelung braucht viel Zeit und noch mehr Erfahrung. Bis der Stoff weiterverarbeitet werden kann, muss er fast ein halbes Jahr lagern. Geschickte Näherinnen, Stickerinnen, Knüpferinnen,... sind dann noch zahlreiche Stunden an der Arbeit, bis die Juppe, die traditionelle Frauentracht im Bregenzerwald, fertig ist. Durchschnittlich 150 bis 170 Stunden benötigt man für eine Juppe, so erzählt man uns in der Juppenwerkstatt in Riefensberg.
Der Juppenstoff
Der Jupenrock besteht aus Leinen. Dieses wird schwarz gefärbt, appretiert (Bearbeitung zur Erzeugung von Festigkeit), unter Einfluss von Druck, Wärme und Reibung gegläst (hier erhält der Stoff seinen Glanz) und plissiert (in feine Falten gelegt). Eine Bahn von 480 cm Länge wird in 500 Falten gelegt!
Handwerkskunst in Reinform
Eine Jupe ist zwar wesentlich vom Stoff abhängig, seine ganze Pracht erhält sie aber durch die Kunst der Näherinnen und Stickerinnen. Trägerkleid, Ärmel, Einstecktuch, Gürtel und Kopfbedeckung gehören zur Grundausstattung und werden in mühevoller Feinarbeit nach alter Tradition genäht und bestickt. Wenn man sich die feinen Stickereien einmal genau ansieht, kann man nur bewundernd staunen, selbst wenn man kein Fachmann ist...
Weitere Informationen finden Sie unter www.juppenwerkstatt.at. Für alle, die sich näher interessieren, ist eine Führung in der Juppenwerkstatt sehr empfehlenswert.