INDIAN SUMMER IN QUÉBEC


SO SCHÖN KANN DER HERBST in kanada LEUCHTEN

Indian Summer

Niagara-Fälle, der Leuchtturm von Peggys Cove, Wale-watching vor Tadoussac, die Aussicht vom Mont (Mount) Royal in Montreal, das Château Frontenac in Québec oder der CN-Tower in Toronto - Sehenswürdigkeiten gibt es im Osten von Kanada mehr als genug. Es gibt aber noch eine weitere Sehenswürdigkeit, die man nicht verpassen sollte: Strahlend blauer Himmel, warme Witterung und ein in intensives Rot-, Gelb-, Orange- und Grüntöne getauchter Wald. Willkommen im Indian Summer in Nordamerika!

Kein Land ist wohl bekannter für den Indian Summer als Kanada. Endlose unberührte Wälder, Flüsse, Sumpf und spektakuläre Ausblicke sowie das oft trockene und warme Wetter im Frühherbst Mitte September bis Mitte/Ende Oktober sorgen dafür, dass der Indian Summer zu einem wahren Spektakel wird. Am intensivsten und vielfältigsten ist die Blätterfärbung in den Bundesstaaten Ontario und Québec zu bewundern.

DAS SOLLTEN SIE BEACHTEN:

Was ist der Inidian Summer und wann ist die beste Reisezeit
Reisetipp von Québec nach Tadoussac – Charlevoix
Allgemeine Reiseinformationen
Wale beobachten auch im Oktober


Sie wollen den Indian Summer genießen – das sollten Sie wissen

Unglaubliche Vielfalt
Über 800 Baumarten sind in den Wäldern vertreten. Wunderschön ist die Verfärbung des Zucker-Ahorns, dessen Blätter sich von grün über gelb und rot nach braun färben. Er ist in Kanadas Wälder weit verbreitet, was die Wälder auf dem Höhepunkt des Indian Summer in ein einzigartiges, leuchtendes Scharlachrot taucht. Aber auch Roter Ahorn, Eichen, Buchen, Ulmen und Birken sorgen für die abwechslungsreiche Farbenpracht.

Baie-St-Paul

Baie-St-Paul

Baie-St-Paul

 

Der Indian Summer ist die trockene, warme Wetterperiode im Herbst. Stabiles Hochdruckwetter beherrsch die Region, der strahlend blaue Himmel, relativ milde Temperaturen und die so tolle Blattfärbung verwandeln die Natur in ein Erlebnis für alle Sinne. Nach den ersten Nachtfrösten strömt warme Luft von der USA nach Norden und sorgt anhaltend milde Temperaturen. Ab spätestens Anfang November sorgt meist ein Tiefdruckgebiet aus dem Norden für das Ende der Periode und der Winter setzt sehr rasch ein.

Wo ist der Indian Summer besonders schön?
In Kanada ist der Indian Summer in sehr vielen Regionen sehr schön. Da weite Teile des Landes mit Wald bedeckt sind, zeigt sich das Farbenspiel an sehr vielen Orten. Selbst in den nicht so bewaldeten Regionen wie Neufundland oder der Gegend um die Niagara-Fälle kann das Spektakel seinen Reiz haben. Besonders schön färbt sich der Zucker-Ahorn. Regionen, in den Ahorn-Sirup gewonnen wird, verfärben sich also sehr schön. Toll sind die Regionen von Montreal nach Tadoussac auf beiden Seiten des St. Lorenz Stromes, aber auch die Region zwischen Ottawa und North Bay. Ein Insider Tipp ist auch die Fahrt von Sault Ste-Marie nach Wawa. Hier ist die Natur unberührt, die Ausblicke auf den Oberen See sind spektakulär und die Touristenströme halten sich in Grenzen.

Indian Summer in Québec

Wann sollten Sie reisen?
Da das Wetter von Jahr zu Jahr verschieden ist, ist diese Frage nicht ganz so einfach zu beantworten. Der erste Morgenfrost in Kanada kann schon im August eintreten. Damit ist der Beginn des Indian Summers eingeleitet. Erste Verfärbungen zeigen sich regelmäßig Ende August. Wir waren mittlerweile schon über zehn mal in Kanada, auch Mitte und Ende Oktober können sich noch schöne Verfärbungen zeigen.
Selbstverstänlich muss der Flug frühzeitig gebucht werden. Am sichersten sind wohl die ersten beiden Oktober-Wochen.


Von Québec nach Tadoussac

Besonders schön ist die Fahrt entlang des St. Lorenz Stromes von Quebec über Baie-St-Paul nach Tadoussac. Die Landschaft ist hier hügelig - weite Täler und Berge, die ins Wasser fallen zeichnen ein malerisches Bild. Es bieten sich immer wieder spektakuläre Ausblicke über das Land, den mächtigen St. Lorenz Strom und die verfärbten Wälder. Den ganz besonderen Charme der Region machen aber die französisch anmutenden Dorfidyllen aus, denn hier liegt die Wiege Neufrankreichs. 

Charlevoix

Québec
Schon Québec ist eine Reise wert. Von der Terrasse Dufferin, einer 671 m langen Promenade in der Haute-Ville haben sie tolle Ausblicke über den St. Lorenz Strom, die Altstadt und natürlich zum Château Frontenac, das den Platz übertront. Es wurde 1893 im Stil der Loire-Schlösser errichtet und ist von weit her sichtbar. Roosevelt und Churchill waren 1943 zu Gast, zahlreiche VIPs und Sternchen haben seither in dem Luxushotel genächtigt. Aber wer sich auch keine Nacht darin leisten möchte, wird begeistert sein.

Quebec

Die Stadt ist in ein Ober- und Unterstadt gegliedert, wovon beide ihren Reiz haben. Hier ist das französische Flair allgegenwärtig, die zahlreichen Straßencafes, Bistros, Boutiquen und Galerien laden zum verweilen ein. Probieren Sie unbedingt das Bier „Maudite“, ein dunkles achtprozentiges Starkbier oder ein anderes Bier dieser Region. Für die Stadt Québec sollten Sie sich mindestens zwei Tage Zeit nehmen. Alle Sehenswürdigkeiten sind per Fuß erreichbar, Ober- und Unterstadt sind aber durch zahlreiche Stiegen verbunden, sie sollten also etwas Kondition und gutes Schuhwerk mitbringen.

Chateau Frontenac

Moose

Quebec

 

Die Sehenswürdigkeiten sind in zahlreichen Führern sowohl digital als auch selbstverständlich in gedruckter Form erhältlich. Aber auch wer sich nicht so für Kultur und Kunst interessiert, kann sich einfach durch die Stadt treiben lassen. Sie werden sehen, Québec ist eine Reise wert.

Von Baie-St-Paul auf der alten Küstenstraße 362 nach LaMalbaie

Dieser Küstenabschnitt zwischen den beiden Orten hat es mir besonders angetan. Auch die Künstler hat diese Landschaft schon früh angezogen. Der Strom ist hier schon breit wie ein See, die Südküste ist oft nur als dunkle Linie zu erkennen.

BAIE-ST-PAUL

Ein wunderschöner Künstlerort ist Baie-Saint-Paul in der gleichnamigen Bucht. Nette Bistros und Restaurants, charmante Straßenzüge und zahlreiche Galerien, sowie der Blick auf den St. Lorenz Strom macht den Ort nicht nur für Kunstliebhaber zum absoluten Muss. Lassen Sie sich zum Flanieren und Genießen doch einen Tag Zeit.

Baie-St-Paul

Baie-St-Paul

Baie-St-Paul

 

ST-JOSEPH-DE-LA-RIVE
Besuchen Sie unbedingt auch das hübsche Dorf Saint-Joseph-de-la-Rive. Der verschlafene Ort mit seinen bunten Holzhäusern wirkt wunderbar verträumt, das Schifffahrtsmuseum erinnert an die alten Zeiten, als Saint-Joseph noch Schiffahrtszentrum war. In der Papeterie St. Gilles findet man wunderschöne Qualitätspapiere zum Schreiben, Malen und basteln.

Saint-Joseph-de-la-Rive

Saint-Joseph-de-la-Rive

Saint-Joseph-de-la-Rive

 

LAMALBAIE UND PORT AU PERSIL

Das 1899 erbaute Nobelhotel Manier Richelieu überzeugt nicht nur durch seine Eleganz, sondern vor allem durch seine Lage über dem Strom. Wem das deutlich zu teuer ist, findet aber auch zahlreiche charmante B&Bs zu einem angemessenen Preis. Auch in Port-au-Persil ist ein hübsches Städtchen mit Bilderbuch-Veranda-Häuschen. An schönen Tage flattern vor vielen Häusern bunt die frisch gewaschene Wäsche. Galerien und eine nette Töpferei laden zum Bummeln ein.

Grandhotel Manier Richelieu

Port-au-Persil

Port-au-Persil

 

BAIE-ST-CATHERINE, SAGUENAY-FJORD UND TADOUSSAC

Baie-St-Catherine ist eine alte Holzfällersiedlung. Heute ist der Ort vor allem wegen seiner Lage bekannt. Von Juni bis Oktober kann man von hier aus nämlich mit dem Schiff hervorragend Wale beobachten. Der Fluß Saguenay mündet zwischen Baie-St-Catherine und Tadoussac in den St. Lorenz Strom. Bis zu 460 m tief hat sich der Gletscher hier in den Stein gegraben und den norwegisch anmutenden Saguenay-Fjord gebildet. Seine Tiefe zieht eine unglaubliche Vielfalt an Meeresbewohner an. So ist es nicht verwunderlich, das die nahrungsreiche Fjord-Mündung auch viele verschiedene Wale anlockt.

Um nach Tadoussac zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten: die Fähre über den Fjord oder den mehr als 250 km langen Umweg über den Ort Saguenay bei dem man den Fjord umfährt.

Die Fahrt mit der Autofähre bietet einen sehr schönen Ausblick auf den Fjord. Wer Glück hat kann auch bei der Überfahrt schon Wale beobachten.

Pelzhändler haben an der Stelle des heutigen Tadoussec um 1600 einen Handelsposten errichtet. Mittlerweile ist Tadoussac ein netter Ferienort. Wahrzeichen ist sicherlich das Hotel Tadoussac mit seinem markanten roten Dach. Aber auch sonst stehen hier nette B&Bs, Lokale und einige Einkaufsmöglichkeiten zur Verfügung. Tadoussac war bei unserer Reise Umkehrstation. Wer mag könnte auch mehrere 100 km weiter bis nach Natashquan fahren, wo die Route 138 endet. Wir haben also mit der Fähre den Fjord übersetzt und sind über Saguenay zurück richtung Québec gefahren. Mittlerweile ist die erste Oktoberwoche angebrochen und die Verfärbung war in vollem Gange.

Infos
Tadoussac ist von Québec in ca. 3 Stunden Autofahrt erreichbar.
Für Québec sollten Sie sich 2-3 Tage Zeit nehmen. Wenn Sie noch Ziele in der Umgebung oder Museen besuchen möchten, entsprechend mehr. Für die Zeit in Québec benötigen Sie eigentlich kein Mietauto, hier sind alle Ziel gut zu Fuß erreichbar.
Für die Fahrt von Québec durch den Charlevoix Richtung Tadoussac und wieder zurück sind ca. 10 Tage Zeit nötig. Sie können die Strecke natürlich auch in kürzer Zeit zurücklegen. Bedenken Sie aber, dass Sie bei ggf. schlechter Witterung keinen Spielraum mehr haben, 2-3 Tage abzuwarten.

Wer gerne weiß, wo er übernachtet, kann die Tour natürlich vorbuchen. Sie haben dann aber natürlich keine Möglichkeit mehr, an einem besonders schönen Ort etwas länger zu bleiben. Prinzipiell ist es relativ einfach, direkt vor Ort ein nettes B&B zu finden. Auch das Frühstück ist hier meist deutlich reichhaltiger als in Ontario. Achten Sie aber auf die regionalen Feiertage, da zu diesen Zeiten Unterkünfte schon einmal ausgebucht sein können.


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Wale beobachten

Sowohl von Baie-st-Catherine als auch von Tadoussac gibt es viele geführte Bootstouren zu den Walen. Allesamt mit Wal-Sichtungs-Garantie. Vorab kann man sich im Besucherzentrum in Tadoussac ausführlich über die Wale informieren. Ob die tausenden Touristen, die im Sommer und Frühherbst täglich mit Ausflugsschiffen und Booten auf den Fluss transportiert werden, wirklich gut für die Tiere sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Der Rummel an der Oberfläche tut den Tieren vermutlich nicht gut. Er verkürzt Tauch- und Fresszeiten der Meeressäuger und wirkt sich mitunter sogar auf ihre Fortpflanzung aus.

Garantiert walfreundlich ist die Beobachtung der Tiere von Land aus. Man sitzt einfach da und wartet. Starrt gespannt auf den Fluss. Und wartet. Irre langweilig. Und irre spannend. Das wirklich Schöne daran ist, das das Wale-Sehen nicht garantiert ist. Das klingt seltsam? Probieren Sie es doch aus und staunen Sie. Die besten Punkte um Tadoussac sind am Pointe de l’Islet in Tadoussac, am Cap de Bon Desir nördlich von Bergeronnes und in der Baie de Sainte Marguerite im Saguenay Fjord. An jedem dieser Punkte ist es wahrscheinlich, dass man Wale beobachten kann.

Wir haben uns in der ersten Oktoberwoche für die Baie de Sainte Marguerite entschieden und tatsächlich Glück gehabt. Fahren Sie dazu von Tadoussac auf der Route 172 nördlich. Ca. 12 km nach Sacré-Coeur führt links ein Weg zu einem Besucherzentrum. Hier müssen Sie das Auto stehen lassen. Ein ca. 3 km langer, einfach zu gehender Weg führt zu der Aussichtsplattform.

Wale beobachten in Kanada

Wale beobachten in Kanada

Wale beobachten in Kanada

 

Anna

Anna Schwarz
Freie INIZIO Redakteurin

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