Gestalte dein Leben


Die Freiheit Nein zu sagen

Die Freiheit nein zu sagen.

Unlängst bin ich wieder einmal shoppen gegangen. Ja, ich bin keine typische Frau, die das gerne und regelmäßig macht. Aber als ich unlängst ein Büro betreten habe, meinte ich, etwas an mir verändern zu müssen.

 

So muss ich doch eigentlich gar nicht sein.

Ein Termin
Von oben bis unten durchgestylt, groß, weit, alles weiß und hellgrau, Designerlampen, große grüne Topfpflanzen, ein Fußballtisch, große weiße Ledersessel im Empfang. Die Professionalität beängstigt mich. Warum liegt hier nichts herum, warum sind alle Schreibtische so aufgeräumt? Die Menschen am Fußballtisch scheinen Spaß zu haben und doch wirken sie selbst auch ein wenig wie hohle Fußballtisch-Figuren, an einer Stange aufgefädelt. Die Frau am Empfang lächelt mich freundlich an. Ihre Frisur sitzt perfekt, der Pony gerade geschnitten, die karottengefärbten Haare sind geglättet. Ihr Make-up ist makellos, nicht aufdringlich. Ein perfekter Teint, schöne Augenbrauen, strahlend grüne Augen. Die schwarze Kostümjacke ist eng und unbequem. So sieht sie zumindest aus. Über der Rüschenblümchenweste sieht sie etwas unproportional aus, aber sie ist zweifellos modern. So denke ich mir.
Als ich einen Zettel aus meiner Tasche nehmen will, fällt mir ein Kugelschreiber zu Boden. Ich sehe auf meine Schuhe. Ich hätte sie besser putzen sollen. Die Kratzer verraten ihr Alter. Das müssten sie gar nicht, man sieht schon der Absatzform an, dass sie älter als fünf Jahre sind. Ich mag mein leicht tailliertes Kleid, aber wenn ich darüber nachdenke, muss es wohl auch schon über zehn Jahre alt sein. In dem Moment überkommt mich eine große Unsicherheit.

Der Bedarf
Ich muss mich also unbedingt neu einkleiden. Schauen was man so trägt. Vielleicht zu Hause etwas umräumen, die vielen kleinen Erinnerungsstück, die überall herumstehen, wegschmeißen. Ein neue Lampe muss her, mehr Freiraum. Ein Raum den man herzeigen kann. Man muss ja sehen, dass ich Geschmack habe.

Der Fehlschlag
Nach dem dritten Shop weiß ich wieder, warum ich hier falsch bin. Ich mag keine zerrissenen Hosen, weil man dass nun so trägt. Als ich die Verkäuferin frage, ob ich die Jacke auch größer haben kann, erklärt sie mir freundlich aber bestimmt, dass das nun so In sei. Man schließt die Jacken gerade nicht. Ich verlasse auch diese Geschäft und etwas gekauft zu haben und steige auf mein Fahrrad. Mit der alten Jacke, die ich bis zum Hals schließen kann, damit mir bei Radfahren nicht kalt ist und mit der Hose, dessen Risse jetzt eh gerade modern sind. In der Drogerie hält mir die Verkäuferin den Spiegel direkt vor das Gesicht. So nahe wollte ich mich gar nicht sehen. Gegen die Fältchen hat sie etwas. Und gegen die Augenringe könnte man ebenfalls etwas tun. Sie ist geschult und überhaupt nicht aufdringlich. Einen Moment hadere ich ¬– mein Gesicht kann man doch so nicht lassen. Offensichtlich reicht die Naturkosmetik doch nicht. Das Hydrolat, mit dem ich mich eigentlich sehr gerne reinige, glättet wohl doch zu wenig. Etwas mit Silikon muss her, oder etwas mit einem unaussprechlichen Wirk-Komplex. Ich schaue mich im Wandspiegel an. Ich mag mein Gesicht. Mein Teint wirkt eigentlich ganz frisch und meine Haut fühlt sich an. Ich kaufe den Eyeliner, den ich schon seit einigen Jahren gerne mag und bei dem ich finde, dass er zu mir passt und verabschiede mich freundlich.

Jetzt einfach nur nach Hause in den Garten. Unkraut jäten. Den Vögeln zuhören. Die Erde spüren. Mich freuen, dass meine Haut gesund ist.


Handgefertigte Bio- & Naturkosmetik aus Vorarlberg

Eigenanbau & Eigenfertigung aus Leidenschaft und Faszination

 


Warum wir uns selber finden sollten.

Es gibt ständig neue Trends, die überall geteilt werden, ob auf Instagram, Facebook oder in den Lifestyle-Blogs dieser Welt – es wird einfach ganz schnell zu einem IT Piece! Wer etwas von sich hält folgt und kauft. Man beginnt zu vergleichen. Und irgendwie sind wir ja auch selber schuld, wir bewerten und werten ab und sind in einem ständigen Wettbewerb.

Mal ehrlich was würden wir machen wenn uns keiner sehen würde? Würden wir unsere Nase immer noch als zu groß empfinden, unsere grauen Haare verfluchen, unseren Schwimmreifen oder das breite Becken wegwünschen? Würden wir nach Trends googeln und Kleider und Schminke kaufen, die weder bequem noch praktisch und eigentlich noch nicht einmal schön sind? Würden wir in weiten leeren Lofts wohnen wollen, in kühl wirkenden Büros aus Beton und Glas? Manche von uns vielleicht schon, manche aber eben auch nicht.

Gestalte dein Leben.
Was ist denn wirklich unser Geschmack, was gefällt uns, was ist uns wichtig, was mögen wir und für was brennen wir? Vielleicht haben wir etwas verlernt, uns zu entfalten. Wir folgen lieber, als das wir selber einen Weg suchen; wir liegen lieber auf der Couch, als dass wir freiwillig arbeiten; wir geben lieber anderen die Schuld und fühlen uns benachteiligt, als dass wir wieder aufstehen.

Warum nicht für etwas brennen und seinen eigenen Stil finden?
Ich kleide mich gerne. Fernab von Trends oder Mode. Einfach weil es mir gefällt. Und eigentlich schaue ich mich auch gerne im Spiegel an. Mit Falten, mit grauen Haaren und mit meiner Figur. Mal ausmisten und neue Sachen kaufen ist gar nicht so schlecht. Aber sich überlegen, was einem wirklich gefällt und was man wirklich braucht auch nicht. Aus alten Sachen etwas Neues gestalten ist gar nicht so schwierig. Nähen kann man ganz einfach lernen, stricken, mit einer Säge umgehen, knüpfen, einen Kranz binden, ein Gemüsebeet anlegen. Oder einfach nur vor sich hin zeichnen.

Wir möchten also nicht zu neuen Trends verführen, sondern dazu, seinen eigenen Trend zu setzen. Macht, gestaltet, lebt und hört auf zu vergleichen.


 

 


Anna
Anna Schwarz
Freie INIZIO Redakteurin

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Last Update: 06/2020 | © 2020 Inizio e.U.

 

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