Der 1919 in Arrecife geborene Künstler, Architekt und Naturschützer César Manrique hat wie kein anderer die Insel Lanzarote geprägt, und das nicht nur mit seinen allgewärtigen Skulpturen und seiner Kunst, sondern auch mit seinem Einsatz als Umweltschützer. Er besuchte die Kunstakademie in Madrid und entwickelte sich zusammen mit anderen Künstlern zu einem Vorreiter der avantgardistischen Kunst. Ab 1968 kehrte er endgültig auf seine Heimatinsel Lanzarote zurück, auf deren Entwicklung er nachhaltig Einfluss nahm. Für ihn war wichtig, die Insel zu einem der schönsten Orte der Welt zu machen und das im Einklang mit der Natur. 1992 verstarb er an einem selbstverschuldeten Verkehrsunfall auf Lanzarote.
Traditionelles Landschaftsbild
Lanzarote war für Manrique nicht nur ein großer karger Lavastrom, sondern eine lebendige Naturschönheit, dessen lebendige Verbindung zwischen Mensch und Natur es zu schützen galt. Für diesen Plan konnte er den Präsident der Inselregierung, Pepin Ramírez gewinnen. Er war ein alter Freund der Familie. Bausünden sollten weitestgehende vermieden und nur die traditionelle Bauweise Lanzarotes zugelassen werden. Manrique fuhr selbst über die Insel, um die Bevölkerung vom Architekturstil Lanzarotes zu überzeugen.
Nachhaltige Spuren auf Lanzarote
Fundación César Manrique
Das einstige Wohnhaus des Künstlers ist sicherlich einer der größten Touristenmagnete und unbedingt sehenswert. Auf einem seiner Ausflüge entdeckte Manrique seinerzeit in einem schwarzen Lavafeld einen grünen Feigenbaum. Genau hier wollte er sein Wohnhaus errichten. Der Besitzer des Landes wollte dafür nicht einmal Geld, da das Land für ihn vollkommen wertlos war. Der Künstler benutzte beim Bau des Hauses insgesamt fünf Lavahöhlen, die er ausbauen ließ und zu verschiedenen Wohnräumen umgestaltete. Seit 1982 besteht hier seine Stiftung, die Manrique zusammen mit Freunden gründete. Bei der Fundación handelt es sich um eine private, kulturelle Stiftung und die sich finanziell selbst trägt.
Extravagant und inspirierend ist nicht nur das kunterbunte Windspiel vor dem Eingang sondern auch der gesamte Komplex, der durch das Design, die Ausstattung und die harmonische Farbgestaltung in Zusammenspiel mit dem schwarzem Lavafels und des weißgetünchten Bodens überzeugt.
Letztes Wohnhaus in Haría
1988 schließlich zog der Künstler in einen alten Bauernhof in Haría, den er nach seinen Vorstellungen umgestalten ließ. Betritt man jetzt das daraus entstanden Museum, wirkt es so, also ob der Künstler jetzt noch darin lebt. Das Schlafgewand liegt noch auf dem Bett, das aufgeschlagene Buch auf dem Nachtkästchen. Großzügig sind die Räume aufgeteilt, vor allem die vielen Bäder fallen auf. Im Unterschied zum eher düsteren Wohnzimmer sind diese überraschend lichtdurchflutet.
Zahlreiche Spuren
Der Künstler ist auf der Insel immer noch allgegenwärtig. Nicht nur so offensichtliche Werke wie das großartige Architektur-Kunstwerk Jameos del Agua, des Jardín de Cactus oder das aus alten Trinkwasserkanistern entstandene Monumento al Campesino und das angeschlossene Museum, das den schwerarbeitenden Bauern der Insel gewidmet ist, zeugen von seiner Kunst.
Der Timanfaya Teufel
Der Timanfaya Teufel ist das Wahrzeichen Lanzarotes. Er ist am Eingang zum Nationalpark Timanfaya, auf zahlreichen T-Shirts, Postkarten und als Schmuckstück abgebildet. Der sogenannte Feuerteufel wurde von Manrique als Markenzeichen für sein Restaurant „El Diablo“ entworfen. Es stellt einen tanzenden Teufel dar, der einen Fünfzack über den Kopf in die Höhe reckt. Es ist ein fröhlicher Teufel, der keinesfalls bedrohlich wirken soll. Das Lokal befindet sich im Nationalpark Timanfaya und wurde 1968 eröffnet.
Mehr Informationen: www.fcmanrique.org
Anna Schwarz
Freie INIZIO Redakteurin